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Gesundheit: Ausstellung um die Kultfigur am Naumburger Dom

Im Kreuzworträtsel hat Uta ihren festen Platz. Die Stifterfigur aus dem berühmten Naumburger Dom in Sachsen-Anhalt ist aber weitaus mehr.

Im Kreuzworträtsel hat Uta ihren festen Platz. Die Stifterfigur aus dem berühmten Naumburger Dom in Sachsen-Anhalt ist aber weitaus mehr. In den 20er bis 50er Jahren wurde sie zum Kultobjekt, ausgelöst durch lebensnah wirkende Fotografien. Diese und viele weitere Stücke sind in einer erstmals zu diesem Thema zusammengestellten Ausstellung mit über 200 Exponaten im Stadtmuseum Naumburg zu sehen. Die Schau unter dem Titel "Uta - eine deutsche Ikone" öffnete am Samstag. Zu lesen sind auch Interviews mit Frauen aus der heutigen Zeit, die den Namen Uta tragen und erzählen, was sie damit verbinden.

Um die schöne Frau Uta mit dem feinen Gesicht und dem hochgeschlagenen Mantelkragen rankten sich einst verschiedene Geschichten. "Neben der treuen Ehefrau, jungfräulichen Göttin oder heiligen Trösterin der Armen galt sie auch als Diva und Inbegriff der deutschen Frau in den 30er Jahren", sagt der Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich aus München.

Viele Geheimnisse wurden der Figur nachgesagt. "Doch eigentlich weiß man von ihr nichts", sagt die Münchnerin Angela Dorre, die in der Uta-Ausstellung im Naumburger Nietzsche-Haus eine Fotodokumentation in Szene gesetzt hat. Der mittelalterliche Bildhauer der Uta und der elf anderen Stifterfiguren im Naumburger Dom ist bis heute unbekannt.

Wissenschaftler streiten sich zudem darum, ob die Uta in dem jährlich von weit mehr als 100 000 Menschen aus dem In- und Ausland besuchten Dom auch wirklich die Uta, die einstige Gräfin von Ballenstedt, Ehefrau des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen, ist. "Doch darum geht es in der Ausstellung nicht", betont der Kulturwissenschaftler Ullrich, der die Schau gemeinsam mit dem Naumburger Stadtmuseum zusammengestellt hat.

In der Schau gehe es um den Kult, den es heute aber nicht mehr gebe. So sei auch etwas Ironie dabei, wenn kuriose Nachbildungen der Uta ausgestellt sind. Auch die ideologische Auslegung der Figur in den 30er Jahren wird dokumentiert. Zudem gibt es eine Tafel, auf der über 60 Eigenschaften der Uta stehen, die aus den Urteilen von Kunsthistorikern zusammengestellt wurden. Die Charakterisierungen reichten von liebreizend bis hart und fast männlich, weiß Ullrich zu berichten."Uta - eine deutsche Ikone" noch bis zum 30. Oktober im Stadtmuseum Naumburg, Telefon: (03445) 201 638

Petra Buch

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