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Gesundheit: Bayern bündelt seine Kraft

Kommission empfiehlt Fusion der Uni-Medizin

Die bayerische „Mittelstraß-Kommission“ hat die Fusion der Universitäts-Medizin der beiden Münchner Universitäten empfohlen. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Technische Universität München (TUM) sollten eine gemeinsame Medizinische Fakultät und ein gemeinsames Universitätsklinikum mit zwei Standorten (Großhadern und Rechts der Isar) bilden, empfahl die von Wissenschaftsminister Thomas Goppel eingesetzte unabhängige Expertenkommission „Wissenschaftsland Bayern 2020“ in ihrem Abschlussbericht, der am Dienstag öffentlich vorgestellt wurde.

Die Kommission unter Vorsitz des Konstanzer Philosophen und Präsidenten der Europäischen Akademie der Wissenschaften Mittelstraß arbeitete seit Juli 2004 an Empfehlungen für Bayerns Hochschullandschaft. Im vergangenen Herbst erregte ihr Vorschlag Aufsehen, die zwei großen Münchner Universitäten unter dem Dach einer gemeinsamen Holding zu verklammern, um die Hochschulen in die Spitzengruppe internationaler Rankings zu führen. Wenn die Fusion nach heftigen Debatten nun auch nicht empfohlen wird, drängt die Kommission die bayerischen Hochschulen doch dazu, ihre Kräfte zu bündeln. An den Hochschulen sollen Doppelangebote abgebaut werden. In München sollen die beiden Unis gemeinsame Schools bilden.

So empfiehlt die Kommission, Physik, Chemie und Biologie der LMU und der TU auf dem Campus Großhadern/Martinsried zu einer „School of Science“ zu vereinigen. In einer „Munich Graduate School of Chemistry“ sollen die beiden Hochschulen gemeinsam Masterstudenten und Doktoranden ausbilden. Ein Koordinationszentrum soll für die Abstimmung etwa bei Berufungsverhandlungen sorgen. Die Wirtschaftswissenschaften von LMU und TU planen bereits eine gemeinsame „Munich School of Management“, die Mathematiker wollen sich in einem „Munich Mathematical Science Center“ zusammentun.

Die Aufgabe der kleinen geisteswissenschaftlichen Fächer, wie die LMU sie vorgeschlagen hatte, lehnt die Kommission ab. Die „Lösung von Strukturproblemen“ könne „nicht allein zu Lasten kleiner Fächer“ gehen. Die kleinen Fächer sollten in Zentren zusammengeführt werden.

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