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Gesundheit: Das "Seveso-Gift" lähmt das Wachstum der Zelle

Die Gefährlichkeit von Dioxin kann möglicherweise künftig besser eingeschätzt werden. Wie eine deutsch-amerikanische Wissenschaftlergruppe in der Zeitschrift "Genes and Development" (Band 13, Seite 1742) berichtet, wirken Dioxine auf das genetische Programm von Zellen und bringen das Zellwachstum zum Erliegen.

Die Gefährlichkeit von Dioxin kann möglicherweise künftig besser eingeschätzt werden. Wie eine deutsch-amerikanische Wissenschaftlergruppe in der Zeitschrift "Genes and Development" (Band 13, Seite 1742) berichtet, wirken Dioxine auf das genetische Programm von Zellen und bringen das Zellwachstum zum Erliegen. Der Eingriff der Gifte wird nach Ansicht von Wissenschaftlern des Forschungszentrums Karlsruhe jedoch erst bei höheren Dioxinmengen ausgelöst. Als Beispiel für solche Fälle führen die Forscher den Unfall in Seveso im Jahr 1976 oder die Ernährung mit hochbelasteten Nahrungsmitteln über einen längeren Zeitraum an.

"Dioxin" steht als Oberbegriff für eine ganze Substanzklasse. Das "Seveso-Gift" ist in sehr geringen Konzentrationen nahezu überall in der Umwelt und in Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs nachweisbar. Ein Erwachsener in Industrienationen nimmt täglich etwa ein zehnmilliardstel Gramm an Dioxinen auf. Die Stoffe werden im Körper gespeichert und führen zu einer durchschnittlichen Konzentration von 20 milliardstel Gramm pro Kilogramm Fettgewebe. Die Halbwertszeit für den Abbau von Dioxinen liegt bei rund zehn Jahren. Die Diskussion um die Giftigkeit von Dioxinen beim Menschen konzentriert sich auf die Frage, ob diese "normale" Dioxinaufnahme bereits ein Risiko für die Gesundheit darstellt.

Vlad Georgescu

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