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Gesundheit: Den Kürzeren gezogen

Erbgut verrät die Lebensspanne

Kann man in unserem Erbgut ablesen, wie lange wir noch zu leben haben? Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass die Länge der ChromosomenEnden (Telomere) etwas über unsere Lebensspanne aussagt. Je kürzer die Telomere, desto geringer die Zahl der verbleibenden Jahre. Wissenschaftler der Universität von Utah untermauern diese Erkenntnis jetzt im Medizinerblatt „Lancet“ mit konkreten Zahlen. Sie nahmen dafür in den Jahren zwischen 1980 und 1986 Blut von 143 Personen im Alter von 60 bis 97 Jahren ab und untersuchten die Länge der Telomere in der DNS von Blutzellen.

Weil bekannt ist, dass diese schützenden Enden infolge zahlreicher Zellteilungen mit zunehmendem Alter kürzer werden, bildeten sie anschließend sechs Altersgruppen. Bis zum Jahr 2002 waren 101 Studienteilnehmer verstorben. Die Menschen, deren Telomere im Vergleich zu denen der Altersgenossen relativ kurz waren, hatten ein um mehr als das Dreifache vergrößertes Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Die Gefahr, einer Infektionskrankheit zu erliegen, stieg dadurch sogar um das Achtfache an. Im Durchschnitt lebten die Teilnehmer mit kürzeren Telomeren vier bis fünf Jahre kürzer.

Die Frage, ob die Verkürzung der Chromosomen-Enden wirklich das erhöhte Risiko verursacht oder selbst Folge einer schon bestehenden, unerkannten Erkrankung oder körperlichen Veränderung ist, wird durch die Studie freilich nicht beantwortet. aml

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