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Gesundheit: Die Artenvielfalt in Gewässern ist bedroht, Krankheitswellen aber weitgehend unerforscht

Eingeschleppte Krankheitserreger, die Verschmutzung des Wassers sowie steigende Temperaturen bedrohen nach Ansicht von Experten weltweit das Leben in den Meeren. Biologen befürchten, dass kranke Korallenriffe und sterbende Seehunde nur die Spitze des Eisbergs sind und weniger sichtbare Arten fast unbemerkt zu Grunde gehen.

Eingeschleppte Krankheitserreger, die Verschmutzung des Wassers sowie steigende Temperaturen bedrohen nach Ansicht von Experten weltweit das Leben in den Meeren. Biologen befürchten, dass kranke Korallenriffe und sterbende Seehunde nur die Spitze des Eisbergs sind und weniger sichtbare Arten fast unbemerkt zu Grunde gehen. Nach einem Bericht von 13 Forschern im Wissenschaftsmagazin "Science" (Bd. 285, S. 1505) nehmen die Krankheits-Epidemien unter der Meeresoberfläche seit einigen Jahren dramatisch zu. Sie bedrohen die Artenvielfalt in Küstengewässern und auf hoher See und könnten auch für den Menschen zur Gesundheitsgefahr werden. Meere seien "Brutkästen" für Cholera und Botulismus, warnen der Evolutionsbiologe Drew Harvell von der Cornell Universität in Ithaca (New York) und seine Kollegen. Die Forscher räumen ein, dass es weit weniger Informationen über Krankheitswellen von Meeresbewohnern als von Landlebewesen gibt.

Das Team untersuchte 34 Organismen, die dem "Stress" der Meere zum Opfer fielen oder dezimiert wurden. Zu ihnen gehört der einst in der Karibik beheimatete Seeigel "Diadema antillarum". Ein bisher unbekannter Erreger löschte die Art in den 80er Jahren praktisch aus. Viren wurden auch den Tümmlern vor der Küste von Nordost-Irland, Delfinen im westlichen Mittelmeer und Sardinen in den Gewässern vor Südaustralien zum Verhängnis. In der Karibik dagegen leiden die Korallen unter verschiedenen Pilzen.

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