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Gesundheit: Gentechnik: Gentests: Drei von 1000

Der Großvater ist an Darmkrebs gestorben, beim Vater wurde eine "familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) diagnostiziert. Hunderte bis Tausende von gutartigen Tumoren ("Polypen") wachsen dabei im Dickdarm.

Der Großvater ist an Darmkrebs gestorben, beim Vater wurde eine "familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) diagnostiziert. Hunderte bis Tausende von gutartigen Tumoren ("Polypen") wachsen dabei im Dickdarm. Ohne Behandlung besteht hohe Krebsgefahr. Durch eine molekulargenetische Analyse wurde nun auch der Sohn als Träger der Anlage identifiziert. Eine operative Entfernung des Dickdarms wird dringend empfohlen. Der Gentest kann Leben retten.

Einer jungen Frau, deren Mutter vor Jahren an Brustkrebs starb und bei deren ebenfalls daran erkrankter Schwester eine genetische Veränderung gefunden wurde, wird von ihrer Frauenärztin eine Untersuchung des BRCA1-Gens vorgeschlagen. 85 Prozent der Frauen mit einer erblichen Veränderung dieses Gens erkranken bis zum Alter von 70 Jahren an Brustkrebs. Während es für den jungen Mann mit FAP naheliegt, sich operieren zu lassen, schlagen Frauenärztin und Humangenetiker der jungen Frau, bei der die Veränderung diagnostiziert wird, zunächst nur enge Kontrollen vor. Die Gynäkologin rät der seelisch belasteten Frau aber auch, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Der Onkel eines jungen Mannes ist mit 44 Jahren an Chorea Huntington ("Veitstanz") erkrankt, einem fortschreitenden und unheilbaren Nervenleiden. Der Neffe wünscht sich Kinder und möchte wissen, ob er Träger des veränderten Gens ist. Das würde eine 50-prozentige Erkrankungswahrscheinlichkeit für seine Nachkommen bedeuten. Da jeder Genträger auch erkrankt, wäre es zugleich eine Information über ihn selbst - und über seinen Vater, den Bruder des Erkrankten.

aml

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