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Gesundheit: Venus wird erforscht

Europäische Raumsonde auf exakter Umlaufbahn

Fünf Monate nach dem Start hat Europas erste Raumsonde zur Venus ihr Ziel erreicht. „Venus Express“ schwenkte am Dienstag pünktlich um zehn Uhr sieben in die Bahn um den Nachbarplaneten der Erde ein. Dann bremsten die Ingenieure im Europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt die 29 000 Kilometer pro Stunde schnelle Sonde ab, damit sie von der Schwerkraft der wolkenverhangenen Venus erfasst werden konnte. Bei dem rund 50 Minuten dauernden Vorgang verbrannte das Haupttriebwerk etwa 90 Prozent des Treibstoffs.

Als das heikle Bremsmanöver problemlos überstanden war, war im Kontrollzentrum die Freude groß. „Wir hatten nur diesen einen Versuch“, sagte Projektmanager Don McCoy im Gespräch mit dem Tagesspiegel. „Wenn etwas schief gegangen wäre, hätte es ein Desaster gegeben.“ Als Beispiel nennt McCoy den Ausfall eines wichtigen Transistors.

In den kommenden Tagen soll der Satellit auf eine Bahn in Höhe von mindestens 250 und maximal 66 000 Kilometern über den Polen gebracht werden. Eine Landung auf dem rund 470 Grad Celsius heißen Planeten ist nicht geplant. Die Venus zeichnet sich durch hohe Temperaturen, hohen Atmosphärendruck, dramatischen Treibhauseffekt und orkanartige Stürme aus.

Ziel der auf zwei Venustage, das sind 486 Erdentage, angelegten etwa 220 Millionen Euro teuren Mission ist die Erforschung der Atmosphäre. So soll geklärt werden, warum die Venusoberfläche hauptsächlich aus Kohlendioxid und Wolken aus Schwefelsäuretropfen besteht. Auch nach aktiven Vulkanen wird gesucht. Das könnte ein Schlüssel für die unwirtlichen Zustände auf dem zweiten Planeten im Sonnensystem sein.

Wissenschaftliche Daten sollen bereits in den nächsten Tagen zur Erde gesandt und Bilder ab Donnerstag im Internet veröffentlicht werden. fs/dpa

Infos im Internet:

www.esa.int/venusexprss

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