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Gesundheit: Warum sind wir im Frühjahr müde?

Der Nachtfrost weicht der milden Witterung, Erlenpollen wirbeln durch die Luft, im Wald schlüpfen Insekten aus den Puppen und krabbeln ans Sonnenlicht. Die Natur erwacht.

Der Nachtfrost weicht der milden Witterung, Erlenpollen wirbeln durch die Luft, im Wald schlüpfen Insekten aus den Puppen und krabbeln ans Sonnenlicht. Die Natur erwacht. Unsereiner ist müde.

„Der wesentliche Grund für die Frühjahrsmüdigkeit ist die Änderung der Großwetterlage“, sagt Jürgen Zulley, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums am Universitätsklinikum Regensburg. Unser Organismus hat sich im Winter auf Kälte und Dunkelheit eingestellt. Nun muss er sich an Wärme und längere Tage anpassen.

Im Winter ist unsere Körpertemperatur um wenige zehntel Grad niedriger als im Sommer. „Mit steigenden Temperaturen stellt der Körper die Blutgefäße wieder weit“, sagt Zulley. Eine Folge davon ist allerdings, dass der Blutdruck fällt, für ein paar Tage fühlen wir uns schlapp.

Auch die erste dauerhafte Frühlingssonne kann uns in einer kurzen Übergangsphase ermatten. Denn das Licht reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus.

Ein Wintertag ist nur halb so lang und auch nicht so hell wie ein Sommertag. Das versetzt auch uns in eine Art Winterschlaf, weil die Dunkelheit Schlafhormone in Gang bringt: Sie regt eine kleine Drüse mitten im Hirn, die Zirbeldrüse, dazu an, das Hormon Melatonin auszuschütten. Und dieses Melatonin bremst unsere Aktivitäten. Es macht uns müde, und wir schlafen im Winter eine halbe bis eine Stunde länger als im Sommer.

Mit hereinbrechendem Frühling sinkt die Melatoninausschüttung. Wir beginnen nun, nachts weniger zu schlafen, sind allerdings in der Umstellungsphase tagsüber müder. Schon nach ein paar Tagen zeigt sich uns der Frühling jedoch nur noch von seiner besten Seite.

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