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Der passt: Schürrle erzielt das 2:0.

© Reuters

Nationalmannschaft: DFB-Team gewinnt Test gegen Uruguay

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat am Sonntag ein Testspiel gegen Uruguay gewonnen. In einer Neuauflage des "kleinen Finales" der WM in Südafrika schlug das Team von Bundestrainer Löw die Südamerikaner mit 2:1.

Auch Bundestrainer Joachim Löw spielte mit. Als in der ersten Halbzeit ein Ball ins Aus flog und Löw vor der Trainerbank stehend die Kugel elegant stoppte, juchzte das Publikum vor Begeisterung. „Jogi in die Nationalelf“, riefen die Fans. Die gute Laune setzte sich fort beim ersten Länderspiel in Sinsheim, allerdings durchsetzt mit einigem Zittern in der Schlussphase. Die deutsche Nationalmannschaft holte im letzten Testspiel der Saison den ersten Sieg – beim 2:1 (2:0) gegen Uruguay zeigte sich der WM-Dritte zunächst gut gerüstet für die EM-Qualifikationsspiele gegen Österreich in Wien am Freitag (3. Juni) und gegen Aserbaidschan in Baku am Dienstag nächster Woche (7. Juni). In den letzten 25 Minuten bedurfte es aber etwas Glück und einer Glanzparade von Torwart Manuel Neuer gegen Diego Godin, um den Erfolg zu retten.

Der Münchner Mario Gomez, dem bereits das 43. Tor in dieser Saison in einem Pflichtspiel des FC Bayern oder in einem Länderspiel glückte, und der Mainzer André Schürrle mit seinem Tordebüt in der DFB-Auswahl waren vor der Pause erfolgreich. Die Begegnung vor 25 655 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena hatte auch noch einen guten Zweck: Der Erlös von 4,3 Millionen Euro fließt den Stiftungen des deutschen Fußballs zu, die die Mittel vornehmlich sozialen Zwecken zuführen.

Miroslav Klose saß zunächst nur auf der Bank. Gomez, bei den Bayern einerseits Kollege, andererseits Konkurrent von Klose, durfte sich in der Sturmspitze bewähren und nutzte seine Chance. Für die verletzten Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger sprangen auf der Doppelsechs Toni Kroos und Simon Rolfes ein, der nach 19 Monaten wieder in die DFB-Elf zurückkehrte. In der Abwehr verteidigten Mats Hummels und Marcel Schmelzer vom Meister Dortmund.

Die Mannschaft hatte trotz einiger fehlender Stammspieler und einer Mini-Vorbereitung von nur eineinhalb Tagen in der ersten Halbzeit kaum Probleme, die Vorgaben von Löw zu erfüllen, System und Taktik beizubehalten. Das 1:0 gegen die Südamerikaner in dieser Neuauflage des Spiels um Platz drei bei der WM 2010 fiel nach starker Einzelleistung von Gomez. „Wir haben gut angefangen und hatten viel Tempo in unseren Aktionen“, sagte Gomez. Beim zweiten Tor war Mesut Özil der Vorbereiter, der den Ball vor dem Strafraum quer zu Schürrle passte. Der 20-Jährige zog in die Mitte und vollendete mit einem perfekten Schuss aus 16 Metern ins lange Eck. „Ich freue mich riesig, dass ich dem Bundestrainer das Vertrauen zurückzahlen konnte“, sagte Schürrle nach dem Spiel.

Drei Minuten nach der Pause aber traf Walter Gargano zum 1:2. Nach einem wilden Gestocher im deutschen Strafraum und einem dreimaligen Abblocken des Balls traf der Spieler des SSC Neapels mit einem Flachschuss. Löw hatte sich in der Halbzeit zu einer überraschenden Maßnahme entschieden, als er für Özil in Klose einen zweiten Stürmer einwechselte und vom 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umstellte. Das deutsche Spiel verlor durch insgesamt sechs Wechsel an Niveau.

In der 66. Minute brachte Löw den 46. Neuling in den letzten fünf Jahren: den Schalker Benedikt Höwedes. Gleichzeitig ging Holger Badstuber für Arne Friedrich aufs Feld. Uruguay wurde in der Schlussphase stärker, zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. „Gegen Deutschland darf man halt seine Chancen nicht ungenutzt lassen“, resümierte Uruguays Diego Forlan.

Gregor Derichs

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