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Waffen, die bei den Ermittlungen gegen die terroristische Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) gefunden wurden.

© dpa

Helfer der Zwickauer Terrorzelle: Ex-NPD-Funktionär gesteht Waffenbeschaffung

Der vor wenigen Wochen verhaftete mutmaßliche Helfer der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle, Carsten S., hat ein Geständnis abgelegt. Er lieferte offenbar die Waffe für die Morde.

Ein früherer NPD-Funktionär hat der Zwickauer Terrorzelle offenbar die Pistole geliefert, mit der zwischen September 2000 und April 2006 neun Ausländer ermordet wurden. Der 32-jährige Carsten S., der vor wenigen Wochen verhaftet wurde, habe inzwischen ein Geständnis abgelegt, wie „Spiegel Online“ am Donnerstag berichtet.

Danach hat S. angegeben, die schallgedämpfte Pistole vom Typ Ceska 83 Ende 1999 im Auftrag des Neonazi-Trios in Thüringen erworben zu haben. Das Geld für die Waffe - 2500 Mark - sei angeblich von dem inzwischen ebenfalls inhaftierten Ralf W. gekommen, der zeitweise dem thüringischen NPD-Landesvorstand angehörte.

Die Waffe, so S., sei seinerzeit in Chemnitz übergeben worden. S. habe sich mit dem mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt zunächst in einem Schnellrestaurant getroffen, danach sei man gemeinsam in ein nahegelegenes Abbruchhaus gegangen, wo S. Böhnhardt die Ceska nebst Schalldämpfer und 50 Schuss Munition ausgehändigt habe.

S.' Verteidiger bestätigte in einer Stellungnahme das Geständnis seines Mandanten, erklärte aber, S. habe bis November 2011 nichts von geplanten oder begangenen Straftaten der Terrorzelle gewusst.

(dapd)

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