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AStA der UdK: "Die Studenten brauchen jemanden, der mit lauter Stimme für sie spricht"

Über den Uni-Tellerrand hinweg: Die sechs AStA-Mitglieder der UdK engagieren sich für die Belange ihrer Kommilitonen.

Zum Auftakt gibt es erst einmal eine Runde Energydrinks. So ein Uni-Tag kann schließlich schlauchen. Dann auch noch abends, bei strahlendem Sonnenschein, über Hochschulpolitik und -finanzen zu sprechen, erfordert Ausdauer von den anwesenden AStA-Mitgliedern. Vier von ihnen haben sich an diesem Sommerabend im Vorraum ihres Büros versammelt und auf den Sofas und den zu Sitzgelegenheiten umfunktionierten Holzpaletten Platz genommen.

Immer mittwochs treffen sie sich im Erdgeschoss des UdK-Gebäudes in der Hardenbergstraße. Man muss sich auskennen, um das Büro zu finden, und so verirrt sich auch heute niemand außer ihnen hierher, obwohl die Sitzungen für jeden der mehr als 3600 UdK-Studierenden offen sind. Hier werden die unterschiedlichsten Themen besprochen: studentische Projekte, für die ein Förderantrag beim AStA vorliegt ebenso wie der Titel der nächsten Ausgabe des Studierenden-Magazins "eigenart".

Die monatliche Aufwandsentschädigung ist es in der Regel nicht, die die AStA-Mitglieder in ihr Amt treibt. Denny Krienke ist mit drei Jahren im Amt des Finanzreferenten der Dienstälteste in der Runde. Der 25-jährige Architekturstudent ist der Meinung, dass "die Studenten jemanden brauchen, der laut und deutlich für sie spricht". So versuchen er und seine Kollegen, auch die kleineren Studiengänge für ihre Arbeit zu begeistern und die Studenten untereinander zu vernetzen. Kulturreferentin Lea Meyer, 25, sagt: "Da ist überall so unglaublich viel Potenzial. Aber wenn man hier allein durch die Gänge läuft, kriegt man das nicht mit." Die sechs Vertreter werden vom Studierendenparlament in den AStA gewählt, für die Ressorts Hochschulpolitik, Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin "eigenart", Finanzen, Soziales und Semesterticket.

Mit 8000 Euro Ideen unterstützen

Denny Krienke blättert in einem Ordner, der vor ihm auf dem Couchtisch liegt. Es sind die vom AStA geförderten Projekte der vergangenen Semester. Ob es kleine Filme sind, die einen Kostüm-Zuschuss brauchen, Benefizkonzerte oder wie zuletzt ein Seminar zum Thema "Wie bringe ich meinen Film auf den Markt?" – das Projektbudget von jährlich 8000 Euro soll Ideen unterstützen, die über den Uni-Tellerrand hinausgehen. Über Genehmigung und Höhe der Förderung mit maximal 400 Euro stimmt der AStA demokratisch ab.

Jeder Studierende der UdK füllt durch Beiträge den Haushalt des Ausschusses pro Semester mit 9,20 Euro. Davon unterstützt der AStA etwa die Kita der UdK mit 4000 Euro. Außerdem organisieren die Mitglieder Veranstaltungen wie im vergangenen Jahr den Zinnober-Maskenball. Einig sind sich alle Referenten darüber, wie wichtig die Sozialförderung ist. In finanziellen Notlagen können sie Studenten mit Zuschüssen von bis zu 500 Euro pro Semester unterstützen.

Für die Jazzgesangs-Studentin Rena Wagner, 26, ist ihr Amt als Referentin für Hochschulpolitik „ein entspannender Ausgleich“ zum Studium. Von allen AStA-Mitgliedern besucht sie die meisten Sitzungen, in denen sie den AStA vertritt. Sie berichtet von der Evaluation zum Studium Generale, und dann ist auch für heute Schluss.

Mit den Bachelor- und Masterstudiengängen ist die Bereitschaft zum Engagement in den Studierendenvertretungen zurückgegangen. Denn nicht immer sind die Sitzungen wie heute schnell erledigt. „Das geht auch mal bis spät in die Nacht“, sagt Rena Wagner. Das Engagement erfordert Zeit. Dafür sei der AStA ein guter Ort, um sich auszuprobieren.

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