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Wirtschaft: Bunt und sicher

Farben kommen bei Schülern gut an. Wichtiger als Aussehen ist aber, gesehen zu werden. Nicht alle Tornister erfüllen die Norm

Kinder mögen es bunt. Eltern legen bei einem Schulranzen vor allem Wert auf Sicherheit – und natürlich den Preis. Dass sich die Wünsche beider Seiten nicht widersprechen müssen, hat die Stiftung Warentest festgestellt. Neun Ranzen mussten den strengen Regeln der Tester standhalten. Geprüft wurde, wie komfortabel, geräumig, wetterfest und sicher die Tornister sind. „Die Sicherheit der Ranzen war für uns besonders wichtig, denn Kinder sind auf der Straße unachtsam“, sagt Gerhard Heilmann von der Stiftung Warentest. „Nur wenn große Reflektoren angebracht sind, können sie von Autofahrern gut gesehen werden.“

Es gibt zwei Arten von Ranzen: Die einen sind nach DIN 58124 genormt (siehe Tabelle). Diese Norm schreibt eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen vor. So müssen zum Beispiel zehn Prozent der Gesamtfläche eines Ranzens einen Katzenaugeneffekt haben, damit das Licht der Autoscheinwerfer reflektiert wird, 20 Prozent der Fläche müssen fluoreszierend sein, also tagsüber und in der Dämmerung selbst leuchten. Vorbilder für diese Flächen sind das Orange und das Gelb von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Richtig bunt also – und damit auch für Kinderaugen schön.

Mit „mangelhaft“ dagegen beurteilten die Tester neun weitere Ranzen, die nicht die DIN-Norm erfüllen. Bei den meisten fehlte laut Stiftung Warentest das „Sicherheitspaket“. Manche haben zwar reflektierende Streifen, aber keine oder zu wenig grell leuchtende Farben. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann genormte Modelle am GS-Zeichen oder der DIN-Kennzeichnung erkennen.

Testsieger wurden zwei Modelle der Firma Scout: „Easy II“ und „Maxi“ erhielten je ein „gut“. Allerdings kosten sie jeweils 110 Euro und sind damit nicht gerade billig. „Gut“ und sicher waren auch „Easy I“ von Scout (105 Euro) und „Felix“ von Spiegelburg (90 Euro). Auch wenn insgesamt am Material wenig zu beanstanden war, kritisierten die Tester bei drei Modellen der Firmen McNeill und Herlitz das Material der Griffe. Dort waren – in geringen und ungefährlichen Mengen – Weichmacher verarbeitet. Die sind als Schadstoff in Kinderspielzeug verboten. Für Schulranzen gilt das nicht. Dennoch meinen die Tester, dass Weichmacher in Ranzen nichts verloren haben. „Wir stehen mit dem Lieferanten in Kontakt“, sagte eine Sprecherin der Berliner Firma Herlitz dem Tagesspiegel. In der kommenden Kollektion (ab März 2007) werde man auf Weichmacher verzichten.

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