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Wirtschaft: Die Pauschale nur für echte Quasselstrippen

Komplettpreise fürs Telefonieren haben Tücken

Telefonieren, ohne auf die Zeit achten und sich später über die hohe Rechnung ärgern zu müssen, das geht auch im Festnetz. Die Telefongesellschaften bieten Komplettpakete – Flatrates genannt – an. Bei der Telekom etwa kostet Rund-umdie-Uhr-Telefonieren innerhalb Deutschlands für Kunden mit normalem Telefonanschluss 39,95 Euro im Monat. Wer bei T-Com einen ISDN-Anschluss hat, zahlt 43,95 Euro. Kunden, die vor allem im eigenen Vorwahlbereich telefonieren, können auch eine lokale Flatrate nutzen. Ortsgespräche sind dann in der Pauschale von 25,95 Euro (Analoganschluss) oder 33,95 Euro (ISDN) schon enthalten.

Doch auch hier gilt: Eine Pauschale bedeutet noch lange nicht, dass wirklich alle Gespräche eingeschlossen sind. Die Komplettpreise der T-Com gelten nur für die Gespräche innerhalb des deutschen T-Com-Netzes. Ist der Angerufene Kunde einer anderen Telefongesellschaft, dann ist das ebenso wenig in der Pauschale enthalten wie die Anrufe in Mobilfunknetze oder Online-Verbindungen. Auch andere Anbieter wie etwa Arcor (29,90 inklusive ISDN-Anschluss) oder Versatel (29,98 inklusive ISDN-Anschluss) bieten Telefon-Flatrates an. Für diese gelten ebenfalls Einschränkungen: Die Pauschalen umfassen nur Gespräche ins deutsche Festnetz. Wer die alternativen Angebote nutzen will, muss komplett den Anbieter wechseln. Arcor bietet jedoch auch eine Flatrate (für 16,95 Euro) im Monat auf Basis eines T-Com- Anschlusses an.

Meist werden die Pauschalen in Kombination mit einer Internet-Flatrate angeboten. Dazu benötigt man einen DSL- Anschluss, der 20-mal schneller als eine ISDN-Leitung ist. Mit einer DSL-Flatrate, so lautet das Versprechen, kann der Kunde so lange surfen und so große Datenmengen herunterladen, wie er will. Die Angebote klingen günstig, doch sie machen längst nicht für jeden Kunden Sinn. Wer über eine kombinierte Internet- und Telefon-Flatrate nachdenkt, sollte genau nachrechnen, ob sie sich beim eigenen Telefon- und Surfverhalten lohnt. Der Tarifexperte Uwe Rosenhahn von billiger-telefonieren.de warnt: „Die Idee hinter der Flatrate ist, einen Pauschalbetrag zu verlangen, den der Kunde nicht ausnutzt.“ Soll heißen: Nur wer tatsächlich viel telefoniert und surft, mag über die Flatrate nachdenken. Dazu gehören etwa Selbstständige, die zu Hause arbeiten, oder Familien mit Kindern, die viel telefonieren und im Internet sind.

T-Com verlangt zum Beispiel für „Call&Surf Comfort“ (mit T-DSL 6000) 53,94 Euro im Monat. Bei Arcor kostet die Doppel-Flatrate für eine 6000-Kilobit-Verbindung 44,85 Euro im Monat, bei Versatel 44,98 Euro. 1&1 bietet eine Telefon-, Internet- und Movieflatrate (inklusive 100 Kino- und TV-Filme) mit einer 16 000-Kilobit-Verbindung im ersten halben Jahr für 19,99 Euro im Monat an. Danach kostet sie 29,99 Euro. Eine Alternative ganz ohne Telefonanschluss: Kabel Deutschland verlangt für die Internet- und Telefonflatrate über das TV-Kabel 39,90 im Monat. lich/vis

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