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© dpa

Fotobücher im Test: Schwelgen leicht gemacht

Gedruckte Alben sind eigentlich eine schöne Erinnerung. Aber nur vier Anbieter liefern "gute" Produkte.

So schön es auch sein mag, Urlaubsfotos durchzublättern: Das Kleben eines Fotoalbums kann ziemlich lästig sein. Nachdem Bilder gesichtet und entwickelt sind, beginnt der unvermeidliche Kampf mit Fotoecken oder Klebertuben. Und ist das Werk vollbracht, lachen von den Seiten schiefe oder lose Bilder und klebrige Kleckse.

Gut, dass es heute das Fotobuch gibt, das Schneiden und Kleben überflüssig macht: die digitalen Bilder von Urlaub, Hochzeit oder Kindergeburtstag werden am Computer bearbeitet, hochgeladen und schließlich auf Papier gedruckt und gebunden. Wer es größer mag, kann Fotos auch als Poster bestellen. Im Internet tummeln sich etliche Firmen, die all dies anbieten.

Die Stiftung Warentest hat 13 Anbieter von Fotobüchern und Postern getestet, darunter Elektronikmärkte wie Saturn, Discounter wie Aldi, Drogerien wie Rossmann und reine Online-Anbieter wie Pixelnet. Dafür bestellten die Tester jeweils drei Fotobücher und neun Poster. Geprüft wurde, wie umfangreich das Angebot zum Beispiel an Buch- und Bildformaten oder Papierqualität war und wie zuverlässig die Bestellung abgewickelt wurde. Bei den Fotobüchern testete die Stiftung ebenfalls, wie gut und vielseitig die Software zum Erstellen der Alben war. Experten prüften nach der Lieferung die Qualität der Fotobücher und Poster. Auch die Websites der Anbieter wurden unter die Lupe genommen.

Sowohl „gute“ Fotobücher als auch „gute“ Poster lieferte nur Saturn. Die Tester lobten bei den Alben die einfache Erstellung und die vielen Gestaltungselemente. Dazu zählen etwa vorgefertigte Hintergründe, Bildvergrößerung oder eine Rote-Augen-Korrektur. Media-Markt und Rossmann lieferten ebenfalls „gute“ Fotobücher und dazu übersichtliche Internetseiten. Bei den Postern konnten diese zwei Anbieter aber nicht mit der Bildqualität von Saturn konkurrieren. Sie schnitten nur „befriedigend“ ab. Dass die Qualität von Fotobüchern und Postern beim gleichen Anbieter unterschiedlich ist, könnte an der Herstellung liegen: die getesteten Alben wurden gedruckt, die Poster hingegen meist fotochemisch entwickelt. Manche Poster im Test waren farblich verfälscht. So hatte das blaue Meer einen lila Einschlag und die Sonnenuntergänge waren zu knallig orange. Dafür haben die gedruckten Bilder in den Fotobüchern oft einen feinen Schleier, der die Farben flau erscheinen lässt.

Negativ fiel besonders der Anbieter Fotokasten auf: die getesteten Fotobücher fielen bereits nach kurzem Gebrauch auseinander – die Innenseiten lösten sich vollständig. Dabei ist Fotokasten, der mit „ausreichend“ bewertet wurde, mit etwa 30 Euro für 28 Seiten teuer: Aldi und Lidl bieten Hardcover-Bücher in A4 ab etwa 18 Euro. Buchrücken und Innenseiten lösten sich aber im Test auch bei einem Fotobuch von Lidl.

Wer zu Hause ein solches Album gestalten will, muss sich dafür die Client-Software der Anbieter herunterladen (siehe Kasten). Sie ist für Windows XP und Vista ausgelegt, einige Anbieter unterstützen auch Mac OS X. Bei der Erstellung können Nutzer verschiedene Einbände, Seitenstärken und Bindungen wählen. Die Seiten können frei gestaltet werden. Zu den Bildern, die mit der Software bearbeitet werden, lassen sich Texte und Hintergründe stellen. Bei der maximalen Größe von Alben und einzelnen Bildern sind alle Anbieter großzügig. Allerdings ist ein schnelle Internetverbindung von Vorteil. Mit 16 000 Kilobit pro Sekunde braucht etwa Pixelnet für ein Fotobuch mit 100 Megabyte Daten fünf Minuten, Lidl und Pixopolis über eine Viertelstunde. Bei Postern ist eigentlich keine Software nötig: bei allen Anbietern außer Pixopolis kann das Foto direkt auf die Website hochgeladen werden. Hier gibt es meist nur drei Formate zur Auswahl.

Ist alles verschickt, kann man sich in die Sonne setzen und – anders als beim Fotoalbum – die anderen basteln lassen.

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