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Wirtschaft: Heiß und schnell

Cappuccino oder Latte Macchiato: Mit Espressovollautomaten kann man die Köstlichkeiten ganz leicht zu Hause zubereiten

Für viele gestresste Großstadtmenschen gibt es kaum etwas Schöneres, als morgens im Café sitzen zu können und genüsslich den Milchschaum unter eine Latte Macchiato zu rühren. Inzwischen stimmen auch bei Espressomaschinen für den Hausgebrauch Druck und Wassertemperatur, so dass man selbst zum Barista werden kann. Barista ist der Mensch, der die Maschine bedient. Von seinen Fähigkeiten – die optimale Kaffeemischung, den richtigen Mahlgrad und die perfekte Portionierung zu wählen – hängt der Geschmack des Espresso ab. Den Rest macht die Maschine. Verbraucherschützer warnen jedoch: das Gerät ständig in Bereitschaft zu halten, treibt die Stromrechnung in die Höhe.

158 Liter Kaffee trinken die Deutschen pro Kopf im Jahr. Dabei ist der Konsum von Espresso noch relativ gering. Nach Angaben des deutschen Kaffeeverbands liegt der Marktanteil der Espressokaffees an den Röstkaffees derzeit bei etwa zwei Prozent – mit zweistelligen Wachstumsraten.

Die gute Nachricht ist: Viele Menschen vertragen Espresso besser als herkömmlich zubereiteten Kaffee. Das liegt daran, dass die Bohnen für Espressokaffee länger und stärker geröstet werden. „Dabei werden Säuren und andere reizende Substanzen zerstört“, sagt eine Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Auch die andere Zubereitungsart sorgt für mehr Magenfreundlichkeit: Espresso wird mit Dampfdruck zubereitet, herkömmlicher Kaffee mit heiß sprudelndem Wasser, dass nach dem Prinzip der Schwerkraft durch das Kaffeemehl läuft. Beim Espresso ist der Kontakt zwischen Wasser und Kaffeemehl wesentlich kürzer. „So werden einige Bitter- und Gerbstoffe nicht mit herausgelöst. Das ist besser für den Magen“, sagt die DGE-Sprecherin.

Die schlechte Nachricht jedoch: Espresso kostet meist deutlich mehr als herkömmlicher Röstkaffee. Bei diesem liegt der Durchschnittspreis laut Kaffeeverband im Moment bei etwa 2,90 Euro für das Pfund. 2003 lag der Durchschnittspreis noch bei drei Euro. „Espresso ist teurer, denn da tobt kein Preiskampf“, sagt der Verbandssprecher. „Und er spricht auch eine andere Klientel an. Wer 1000 Euro für eine Espressomaschine ausgibt, geht nicht in den Supermarkt und versucht einen Kaffee für 1,99 Euro zu ergattern.“

Die Stiftung Warentest hat im aktuellen Heft Espressovollautomaten getestet. Die ausgewählten Geräte kosteten zwischen 400 und 1150 Euro. Test-Sieger wurde die Impressa F50 des Schweizer Herstellers Jura, die etwa 900 Euro kostet. Die Tester bescheinigten dem Espresso aus dieser Maschine eine feinwürzige, vorzüglich abgerundete Mittelmeernote.

Beachten sollte man , dass neben den Kosten für Maschine, Espresso und Entkalker auch Stromkosten anfallen – vor allem dann, wenn man die Maschine den ganzen Tag im Standby-Betrieb laufen lässt. Im Standby-Betrieb heizt die Maschine, so dass man auf Knopfdruck den Espresso erhält. Hierbei reichen einige Geräte an den Stromverbrauch einer 40-Watt-Glühlampe heran. Eine verbrauchte sogar fast so viel wie eine 60-Watt-Lampe (Saeco Magic comfort+). Die AEG CaFamosa verbrauchte dagegen nur 9,12 Watt pro Stunde. Wenn man weiß, dass man die Maschine einige Stunden nicht braucht, sollte man sie abschalten, raten die Experten der Stiftung Warentest. Meist dauert es auch nur ein paar Minuten, bis das Gerät wieder aufgeheizt ist.

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