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Wirtschaft: Im Netz der Liebe

Immer mehr Menschen suchen online nach dem oder der Richtigen – doch die Methoden mancher Anbieter sind zweifelhaft

Eine Frage stellen sich unfreiwillige Singles immer wieder: Es gibt 6,5 Milliarden Menschen auf der Erde, warum finde ich keinen, der zu mir passt? Immer mehr Suchende gehen die Sache systematisch an und forschen im Internet nach dem Partner fürs Leben. Das Angebot an Singlebörsen im Netz ist nahezu unüberschaubar. Rund 2500 Anbieter soll es allein im deutschsprachigen Netz geben.

Das Angebot reicht von simplen Seiten mit Kontaktanzeigen über seriöse Datingportale und Partnervermittlungen bis hin zu zwielichtigen Seitensprung- Agenturen. Die Stiftung Warentest hat 14 Singlebörsen und zwei Partnervermittlungen getestet. Bei Singlebörsen muss der Interessent selbst auf die Suche gehen. Hier sind die Teilnehmer meist jünger als bei den Partnervermittlungen. Die gehen auch anders vor: Nach einem Persönlichkeitstest werden den Mitgliedern Partnervorschläge gemacht.

Obwohl die Kontaktbörsen zu den beliebtesten Seiten im Netz gehören, geht die Stiftung Warentest davon aus, dass viele Anbieter ihre Nutzerzahlen künstlich in die Höhe treiben. Bei „iLove“ und „FreenetSingles“ fanden die Tester Profile von Mitgliedern, die längst gekündigt hatten. Ärgerlich, wenn man dennoch weiter mit Anfragen belästigt wird. Schlimmer noch: Manche potenziellen Partner sind gar nicht echt. Einige Singlebörsen setzen Roboter oder Animateure ein, die an ahnungslose Mitglieder schreiben.

19 echte Singles hat die Stiftung Warentest sechs Monate lang auf die Suche nach dem Traumpartner im Netz geschickt. Zudem suchten die Tester an drei Terminen mithilfe von identischen Profilen einer Frau und eines Mannes nach passenden Partnerangeboten. Das Ergebnis war „ernüchternd“. Zwar sei es den Anbietern nicht anzulasten, dass keine der Testpersonen die große Liebe fand. Bei vielen Anbietern sei Masse statt Klasse die Devise. Mängel gebe es bei der Handhabung, der Vertragsabwicklung und der Passgenauigkeit der Partnerangebote. Auch nutzten alle Anbieter in den allgemeinen Geschäftsbedingungen Klauseln, die die Verbraucher benachteiligten und einige verstießen sogar gegen den Datenschutz.

Testsieger bei den Singlebörsen sind „Match.com“ und „Yahoo!Dating“. Die Basisfunktionen kann man kostenlos nutzen. Wer andere Mitglieder per Mail kontaktieren will, muss im Monat rund 20 Euro zahlen. Kostenlos probieren kann man bei „Finya.de“ und „Single.de“. Bei den Partnervermittlungen sind die Chancen bei „Parship“ nach dem Urteil der Tester etwas besser als bei „be2“. Basisfunktionen sind bei „Parship“ kostenlos, wer vermittelt werden will, zahlt für ein halbes Jahr 179 Euro.

Im Internet:

www.test.de

www.singleboersen-vergleich.de

www.safer-dating.de

C. Visser

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