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Kaufen oder nicht: Auf der Zunge, nicht auf der Hüfte

Schokolade ist lecker - und wäre das perfekte Lebensmittel, wenn sie schlank machen würde. Ein französischer Hersteller glaubt, die Lösung gefunden zu haben: Schokolade zum Riechen. "Mais non!", sagt unsere Testerin.

Ich liebe Schokolade. Vor allem in der Zeit zwischen 15 und 17 Uhr, wenn der Stress in der Redaktion groß und der Blutzuckerspiegel niedrig ist, hilft nur diese fabelhafte Mischung aus Kakao, Zucker und Fett. Die Rechnung dafür bekam ich kürzlich im Fitnessstudio. Mehr als 30 Prozent meines Körpers bestünden aus Fett, sagte die Trainerin nach dem Check-up mitleidig. Mitleid habe ich auch in meinem ersten Kurs geerntet, „Bodyfit“ hieß der, und während die anderen Liegestütze machten, lag ich platt wie ein Pfannekuchen auf der Matte.

Am nächsten Tag fand ich „Le Whif“, Schokolade zum Einatmen, nicht zum Essen. Das Produkt stammt aus Frankreich, klar, wie das Wort graziös. Der Whif – zu deutsch: Hauch – ist ein Inhalator aus Plastik, gefüllt mit Schokopulver (drei Stück für 9,95 Euro, auch mit Erdbeer- oder Kaffeegeschmack, bei www.sowaswillichauch.de). Ein Whif enthält 300 Milligramm, macht eine Kalorie und null Gramm Fett. Geschmack für die Zunge, nicht für die Hüfte.

Beim Öffnen des Inhalators rieselt mir schon etwas Pulver über die Finger. Nach dem ersten Luftzug liegt echter Schokoladengeschmack auf meiner Zunge. Das ist lecker, aber in etwa so befriedigend wie einen Schluck Wein zu probieren und wieder auszuspucken. Beim zweiten Mal ziehe ich so gierig, dass das Pulver in meinen Hals gelangt und ich laut husten muss. Die Kollegen gucken ohnehin schon wieder mitleidig, weil sich „Le Whif“ anhört wie ein Asthmaspray. Nach drei Zügen ist Schluss. Für immer. Lieber trainiere ich Liegestütze und esse echte Schokolade.

Testurteil: 3 von 10 Punkten

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