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Panorama: 160 000 Enten gekeult

Wegen Vogelgrippe wurde der gesamte Geflügelbestand eines Betriebs bei Erlangen getötet

Erlangen - Auf einem Geflügelhof in der Nähe von Erlangen mussten nach dem Ausbruch der Vogelgrippe am Wochenende 160 000 Enten getötet werden. Das sei die größte Keulung, die es jemals in Deutschland gegeben habe, sagte ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums am Sonntag.

Die Behörden hatten die Tötung des gesamten Geflügelbestandes auf dem Hof in Wachenroth angeordnet, nachdem das Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen worden war. Eine Gefahr für die Menschen gehe von der Vogelgrippe nicht aus, betonte Bayerns Gesundheitsstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU).

Der betroffene Betrieb habe den Verkauf des Fleisches, das nach dem 30. Juli ausgeliefert wurde, gestoppt. Die Infektionsquelle ist noch nicht geklärt. Möglicherweise sei die Infektion durch Stroh verursacht worden, sagte Bernhard. „Das ist aber eine reine Vermutung.“ Auch der Vizepräsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, schloss eine Gefährdung der Gesundheit für Menschen aus. Rein theoretisch sei zwar eine Übertragung auf Menschen möglich. „In Deutschland ist aber noch kein Fall bekannt“, sagte Zapf. Mit der Keulung des gesamten Bestandes sei die Gefahr der Verbreitung des Virus eingedämmt.

Acht Veterinäre sowie Mitarbeiter des Geflügelmasthofes waren seit Samstagabend mit der Keulung beschäftigt. Die Enten wurden in drei Anlagen geschleust, in denen sie entweder mit Elektroströmen oder Gas getötet wurden. Die toten Tiere wurden zu zwei Tierkörperbeseitigungsanlagen gebracht. Anschließend muss der komplette Betrieb desinfiziert werden.

Die betroffenen Tiere waren vor vier Wochen als Eintagesküken aus Niedersachsen geliefert worden. Die Behörden in Hannover schlossen aus, dass die Infektion von dem Zuchtbetrieb in Norddeutschland ausgeht.

Bereits am Freitag hatte sich ein Verdacht auf den H5N1-Erreger ergeben. Das Veterinäramt hatte daraufhin eine drei Kilometer breite Sperrzone um den Betrieb eingerichtet. Bei weiteren Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich bei dem Erreger um die hochansteckende Variante des H5N1-Virus handelt. Deshalb mussten die 44 000 Küken aus der Lieferung aus Niedersachsen getötet werden und der Bestand des Hofes – insgesamt 160 000 Tiere. dpa

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