zum Hauptinhalt

Panorama: 28 Jahre Haft für Pädophilen in Kambodscha

Zweiter Deutscher zu zwölf Jahren verurteilt

Ein 60-jähriger Mann aus Bad Essen ist in Kambodscha wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Menschenhandels zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein 42 Jahre alter Mann aus München erhielt eine zwölfjährige Haftstrafe. „Sie kommen in ein armes Land und glauben, sich alles kaufen zu können“, sagte der Richter. Er sah als erwiesen an, dass die Deutschen Kinder im Alter zwischen elf und 13 Jahren vergewaltigten und ihnen jeweils 15 US-Dollar zahlten. Das hatten vier Mädchen vor Gericht ausgesagt. Zwei von ihnen waren anwesend, als der erste Angeklagte in seiner Wohnung in Phnom Penh verhaftet wurde. Die Polizei beschlagnahmte Filmmaterial, das die beiden Deutschen beim Sex mit den Kindern zeigt. „Unglaublich. In anderen Ländern kriegt man zwölf Jahre für Mord“, sagte der 42-Jährige nach seiner Urteilsverkündung. Der andere äußerte sich nicht.

Nach Ansicht des Richters hatte eine Mutter zwei Töchter über Vermittler für 500 US-Dollar an den 62-Jährigen verkauft. Für den Menschenhandel wurde die Mutter zu 15 und zwei Vermittler zu jeweils 17 Jahren Haft verurteilt. „Die Verurteilungen sind ein wichtiger Sieg im Kampf, Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen“, sagte Katherine Keane, die Direktorin der Hilfsorganisation „Aktion für die Kinder“. Ihre Mitarbeiter hatten die Polizei über Kinderbesuche bei dem 62-Jährigen informiert. Die Justiz Kambodschas war lange nicht gegen Pädophile vorgegangen. Aber in den letzten beiden Jahren sind mehr als drei Dutzend Ausländer wegen Pädophilie festgenommen worden, darunter fünf Deutsche.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false