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Im gleichnamigen Bergtal der Provinz Gumma, drei Stunden Bahnfahrt von Tokio entfernt, liegt der kleine Ort Naganohara, der durch den Staudamm wohl verschwinden wird.

© dpa

3,4 Milliarden Euro: Japan beginnt Bau von umstrittenem Staudamm

Mehr als 3000 Staudämme gibt es im Inselreich Japan. Nun haben die Bauarbeiten für den teuersten Damm des Landes begonnen, wofür ein nah gelegener Ort versinken wird.

In Japan haben die Bauarbeiten zu einem der umstrittensten Staudämme des Landes begonnen. Mit Gesamtkosten von offiziell 460 Milliarden Yen (rund 3,4 Milliarden Euro) ist der bereits seit den 1950er Jahren geplante Yamba Damm der teuerste Staudamm, der je in Japan gebaut wurde. Ein Konsortium begann am Donnerstag mit der Freisprengung des Felsuntergrundes. Der Damm soll bis März 2020 fertig sein. Dann wird der Fluss Agatsuma gestaut und der idyllisch gelegene Ort Naganohara in Tokios Nachbarprovinz Gumma versinken. Die meisten Bürger haben die Region ganz verlassen, andere haben mit Staatsabfindungen in der Nähe neu gebaut.

„Der Damm soll unter anderem dazu dienen, Überschwemmungen zu kontrollieren und Tokio mit Wasser zu versorgen“, hatte Kazuaki Kandatsu, zuständiger Beamter im Ministerium für Land, Infrastruktur und Tourismus, kürzlich der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Kritiker bezeichnen den Damm dagegen als symbolisch dafür, wie der hoch verschuldete japanische Staat die Provinzen seit Jahrzehnten mit immer mehr Betonbauten übersäe und so die Natur verschandele. Das Inselreich Japan ist inzwischen mit rund 3000 Staudämmen überzogen. (dpa)

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