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Panorama: 442 Fischer von Eisscholle gerettet

Sie wollten ihren Fang nicht aufgeben

Sie wollten ihren Fang nicht aufgeben Wladiwostok - Nach dem Abbrechen einer Eisscholle von der russischen Insel Sachalin haben Rettungskräfte am Samstag 442 zum Teil stark betrunkene Fischer gerettet. 76 Fischer hätten sich zunächst geweigert, sich von der etwa 25 Quadratkilometer großen im Ochotskischen Meer treibenden Scholle retten zu lassen, berichteten Behördenvertreter.

Sie hätten darauf bestanden, ihre Geräte und ihren Fang mitzunehmen. Den Rettungskräften sei es schließlich gelungen, auch den letzten widerspenstigen Fischer zu überreden, das schmelzende Eis zu verlassen. Viele der Fischer hätten unter einer „starken Alkoholvergiftung“ gelitten, sagte ein Ministeriumsvertreter der Nachrichtenagentur Interfax.

Die Behörden waren mit 90 Rettungskräften auf 20 Booten und in drei Hubschraubern im Einsatz. Die letzten widerspenstigen Fischer wurden nach den Angaben des Sprechers des Moskauer Notfallministeriums mit Körben an den Helikoptern gerettet.

Trotz häufig wiederholter Warnungen der Behörden, das Eisfischen zu unterlassen, gehen auf der Insel Sachalin im äußersten Osten Russlands viele Menschen dieser Tätigkeit nach. Viele Fischer entfernen sich dabei weit von der Küste. Dies ist in diesem Jahr besonders gefährlich: Aufgrund des milden Winters ist das Eis nur etwa zehn Zentimeter dick. In kalten Wintern sind es mindestens 50 Zentimeter. Jedes Jahr müssen daher hunderte Menschen gerettet werden. Schätzungen zufolge lebt etwa ein Drittel der Inselbevölkerung vom Fischen. AFP

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