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Abschlussklausuren: Panne bei Mathe-Abi sorgt in Hessen für Empörung

Was tun, wenn diejenigen, die die Abituraufgaben ausarbeiten, jede Menge Fehler machen? In Hessen ärgern sich derzeit Schüler und Eltern über Mathematik-Aufgaben, die fehlerhaft waren. Die Schüler wurden erst während der Prüfungen darüber informiert.

Die Mathe-Panne beim hessischen Zentralabitur hat bei Schülern und Eltern eine Welle von Empörung und Protest ausgelöst. Während der Landeselternbeirat den Schülern lieber keine erneute Mathe-Arbeit zumuten will, verlangte die Landesschülervertretung die Möglichkeit zu freiwilligen Nachprüfungen. Die Leistungen seien so nicht landesweit vergleichbar. Man werde auch juristische Schritte gegen die Wertung der Klausur prüfen. Landesschülersprecherin Katharina Horn forderte zudem ein Ende des Zentralabiturs.

Am Freitag waren in den zentral gestellten Mathe-Arbeiten für rund 15.000 hessische Abiturienten mehrere Fehler entdeckt worden. Erarbeitet wurden die Aufgaben von einem Fachlehrer-Gremium. Nach Angaben des Ministeriums überprüft eine andere Gruppe die Aufgaben dann noch einmal. Die Fehler waren erst am Freitagmorgen entdeckt worden, als die Fachlehrer in den Schulen die Aufgaben erstmals zu Gesicht bekamen.

Fehler in Leistungs- und Grundkursklausuren

Fehler fanden sich sowohl in den Prüfungen für die Leistungskurse als auch in denen für die Grundkurse. Das Ministerium hatte noch während der Klausuren versucht, die Schulen zu alarmieren. Dies hat nach Aussage Horns nicht überall geklappt. Teilweise sei gar nicht oder erst ganz knapp vor Ende der Klausuren über die falsche Aufgabenstellung informiert worden.

Die Vorsitzende des Landeselternbeirats, Kerstin Geis, wies auf die psychischen Folgen für die Schüler hin: Der Wirbel um die fehlerhaften Aufgaben beschere den Abiturienten ein hohes Maß an Unsicherheit, mit dem sie zusätzlich zum Druck und der Anspannung fertig werden müssten. Vor diesem Hintergrund sollten ihnen keine Nachteile entstehen.

Für die Patzer zeigte die Elternvertreterin wenig Verständnis: "Man darf von den mit der Prüfung Befassten erwarten, dass sie ihre Hausaufgaben machen, wie man das von Schülern auch erwartet: sauber, sorgfältig, korrekt." Danach werde auch die Leistung von Schülern bewertet und benotet.

Im Internet diskutierten die Schüler selbst heftig über den Vorgang. Im Netzwerk "SchülerVZ" schrieben Abiturienten, dass sie durch die Fehler in der Aufgabenstellung viel Zeit verloren hätten. Immer wieder seien ihre Lehrer mit neuen Informationen über die Korrekturen zu ihnen gekommen. Ein anderer schrieb, dass er nach 20 Minuten neu mit einer Aufgabe anfangen musste, weil ihm erst dann ein Fehler auffiel. Auch die Forderung nach einer Wiederholung der Prüfungen war zu lesen. (mhz/dpa)

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