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Der Urlaub in Afrika ist gefährdet.

© dpa

Afrikaurlauber müssen warten: Impfstoff gegen Gelbfieber wird in Deutschland knapp

Viele Afrikaurlauber warten vergeblich im Tropeninstitut auf einen Impfstoff gegen Gelbfieber. Hintergrund sind Produktionsengpässe des Herstellers Sanofi Pasteur MSD. In manche Länder können Urlauber nur einreisen, wenn sie geimpft sind.

Im Moment herrschen Engpässe bei Impfstoff gegen Gelbfieber, „wie wir sie für Deutschland sonst nicht kennen“, teilten die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit und die Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin allen Ärztlichen Leitern der Gelbfieberimpfstellen im Land Ende November mit. Dass es bei der Produktion von Impfstoffen eng wird, kommt immer wieder vor, in der Vergangenheit hat es öfter auch die Vakzine gegen Tollwut betroffen. Doch dass die Firma Sanofi Pasteur MSD derzeit ihr Präparat Stamaril, das gegen die von Stechmücken übertragene schwere Virusinfektion schützt, gar nicht mehr liefern kann, ist ungewöhnlich.

Auch in manchen südamerikanischen Ländern ist die Impfung Pflicht

„Wir haben kein Polster mehr und warten dringend auf eine Lieferung aus Frankreich“, bestätigt Gundel HarmsZwingenberger, Direktorin des Instituts für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit der Charité, das in der Hauptstadt mehrere amtliche Gelbfieberimpfstellen unterhält. Der Mangel fällt auch deshalb besonders ins Gewicht, weil die Impfung gegen Gelbfieber in einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern eine Einreisebedingung darstellt. Die Fachgesellschaften empfehlen den Impfstellen nun, vorrangig die Reisewilligen zu impfen, in deren Zielland eine Impfpflicht herrscht, außerdem all diejenigen, die in Gebiete mit bekanntem Übertragungsrisiko fahren. „Bei der Indikationsstellung achten wir ohnehin schon sorgsam darauf, ob einer dieser Punkte zutrifft“, berichtet Harms-Zwingenberger. Vollen Schutz bietet die Impfung erst nach zehn Tagen. Noch fordern die Länder mit Impfpflicht eine Auffrischung alle zehn Jahre. Das könnte sich bald ändern, im Mai dieses Jahres hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt, dass eine einzige Impfung ein Leben lang vorhalte. Wer schon geimpft ist und in ein Land reisen möchte, in dem zwar Gelbfieber vorkommt, aber keine Impfpflicht herrscht, muss deshalb nach neuestem Kenntnisstand auch nach mehr als zehn Jahren nicht noch mal eine Spritze bekommen – ist also vom Engpass nicht betroffen.

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