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Graz: Österreich trauter um die Opfer des Amoklaufs am Samstag.

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Update

Amokfahrt in Graz: Täter litt offenbar an psychischen Problemen

Schock und Trauer nach der Amokfahrt eines Mannes in Graz: Drei Menschen sind tot, Dutzende verletzt, einige noch in Lebensgefahr. Die Hintergründe der Tat sind noch nicht vollends klar.

Nach der Amokfahrt in Graz haben die Österreicher der Opfer gedacht. Am Samstagabend kamen Hunderte Menschen zu einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche in der Landeshauptstadt der Steiermark zusammen. Tausende folgten zudem dem Facebook-Aufruf eines Bürgers und stellten in der Innenstadt Kerzen ab. Die Stadt Graz richtete auf ihrer Internetseite ein digitales Kondolenzbuch ein.

Bei der Amokfahrt eines 26-Jährigen waren drei Menschen - darunter ein Vierjähriger - getötet und 34 weitere verletzt worden, einige schwebten noch in Lebensgefahr. Nach Behördenangaben waren psychische Probleme der Auslöser für die Tat. Der 26-Jährige wurde festgenommen. Er sei verheiratet und habe zwei Kinder, hieß es.

Fahrer raste gezielt in die Menschenmenge

Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr der Mann minutenlang durch die Innenstadt und erfasste dabei immer wieder Fußgänger. Unter anderem raste er auf einen belebten Platz, an dem zahlreiche Menschen auf Stühlen vor Cafés saßen. Augenzeugen sprachen von mehr als 100 Kilometern pro Stunde. Das Fahrzeug raste demnach gezielt in die Menge. Es brach Panik aus, etliche Menschen versuchten, sich in Gebäude zu retten. „Wir dachten zuerst an eine Schießerei, da der Wagen auch mehrere Sessel erfasst hat“, sagte eine Augenzeugin dem österreichischen Rundfunk (ORF). Es brach Panik aus, etliche Menschen versuchten, sich in Gebäude zu retten. „Dieser Täter, der Mörder, hat erst ein Paar niedergemäht, der Mann war offenbar sofort tot, dann dachte ich erst, er bleibt stehen, aber er hat mich und einen anderen Passanten anvisiert“, sagte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), der selbst betroffen war.

Polizeiermittlungen nach Amoklauf in Graz

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Bundespräsident Heinz Fischer äußerte sich in einer ersten Reaktion „zutiefst geschockt über die Wahnsinnstat“. Der Fußball-Bundesligist Sturm Graz sagte ein für Samstag angesetztes Testspiel kurzfristig ab. Die Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer und bei den Menschen, die ihnen nahestanden, teilte der Verein mit.

Auch die Formel 1 reagierte betroffen. Der Große Preis von Österreich soll den Veranstaltern zufolge am Sonntag in Spielberg nach derzeitigem Stand aber wie geplant ablaufen. Der Musiker Andreas Gabalier beendete sein Konzert in Spielberg mit einer Trauerminute. (dpa)

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