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Unübersichtliche Lage: Studenten und Mitarbeiter wurden von der Polizei aus dem Gebäude geführt - und zugleich auf Waffen kontrolliert.

© Michael Sullivan/AFP

Update

Amoklauf an US-College: Zehn Tote, sieben Verletzte bei Schießerei in Oregon

Am Umpqua Community College in Roseburg hat ein 26-Jähriger am Donnerstag um sich geschossen. Auch der Attentäter selbst starb.

Wieder ist eine Hochschule in den USA Schauplatz einer Bluttat geworden: Ein Amokläufer hat am Donnerstag an einem College im US-Westküstenstaat Oregon neun Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Augenzeugen zufolge verfolgte der später vermutlich durch Polizeischüsse getötete Schütze möglicherweise ein religiöses Motiv: Er hatte seine Opfer nach deren Religion gefragt, dann allerdings wahllos das Feuer im Unterrichtsraum eröffnet.

Nach neuesten Erkenntnissen soll es bei dem Täter um einen 26-Jährigen gehandelt haben; zunächst war sein Alter mit 20 Jahren angegeben worden. Der Mann betrat am Vormittag einen Unterrichtsraum in einem der insgesamt 18 Gebäude, wurde aber Minuten nach dem ersten Notruf „neutralisiert“, wie Feuerwehrsprecher Ray Schoufler CNN sagte.

Sowohl über die genaue Zahl der Todesopfer wie auch über das Motiv des offenbar allein handelnden Täters herrschte lange Unklarheit. Während Staatsanwältin Ellen Rosenblum von 13 und einige Medien von 15 Todesopfern sowie mehr als 20 Verletzten sprachen, bestätigte Polizeisprecher John Hanlin zunächst den Täter eingeschlossen zehn Tote und sieben Verletzte, drei davon schwer.

Am Umpqua Community College (UCC) in Roseburg, das am ehesten einer deutschen Volkshochschule entspricht, sind mehr als 3000 Vollzeit-Studenten eingeschrieben. Die Kleinstadt mit rund 22.000 Einwohnern liegt etwa drei Autostunden südlich der Metropole Portland. Bis Montag sollte das College geschlossen bleiben, alle studentischen Aktivitäten für das Wochenende wurden gestrichen. Noch Stunden nach der Tat untersuchten Sprengsoff-Experten in der Nähe geparkte Autos nach Bomben, CNN zufolge wurden am Tatort vier Waffen entdeckt.

Tat ereignete sich gegen 10.30 Uhr am Vormittag

Die ersten Schüsse fielen laut Polizei gegen 10.30 Uhr (Ortszeit). "Wir wurden um 10.38 Uhr über eine mögliche Schießerei an der Umpqua-Hochschule informiert", teilte das Büro des Sheriffs mit. "Die Studenten und das Fakultätspersonal wurden per Bus in Sicherheit gebracht." Polizei und Feuerwehr befanden sich im Großeinsatz, das Gelände der Hochschule wurde abgesperrt. Der Feuerwehroffizier Ray Shoufler sagte, seine Einheiten hätten elf Verwundete vom Tatort weggebracht, zwei von ihnen seien aber ihren Verletzungen erlegen.

Örtliche Medien berichteten, der Schütze habe möglicherweise vor seiner Tat eine Online-Botschaft verbreitet. Eine Studentin, Kayla Marie, schilderte bei Twitter über das Geschehen. "Mein Gott, jemand schießt auf dem Campus", schrieb sie. "Überall laufen die Studenten weg, mein Gott."

Die Polizei kontrollierte die Studenten beim Verlassen des Hochschul-Geländes und fahndete nach möglichen Komplizen oder Waffen. "Wir haben Dutzende Beamte vor Ort", sagte der Polizeioffizier Aaron Dunbar. "Sie stellen die ganze Hochschule auf den Kopf. Sie durchsuchen Saal für Saal und Gebäude für Gebäude und vergewissern sich, dass diese sicher sind."

Wiederholt Amokläufe an amerikanischen Schulen

In den USA hat es in den vergangenen Jahren häufiger Schießereien an Schulen und öffentlichen Einrichtungen gegeben. Bei dem bislang blutigsten Amoklauf an einer US-Hochschule starben im Jahr 2007 an der Virginia Tech in Blacksburg mindestens 33 Menschen, darunter der Täter.

Nach dem Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule im Jahr 2012 wurden an zahlreichen Schulen und Hochschulen die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Bei der Bluttat in der Kleinstadt Newtown hatte der 20-jährige Täter 20 Kinder und sechs Erwachsene getötet, bevor er sich selbst erschoss. (dpa/AFP)

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