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Panorama: Asche auf ihr Haupt

Der Vulkan Merapi bricht aus. Ganz langsam. Immer heftiger. Die Anwohner auf Java flüchten

Jakarta - Der Vulkan Merapi auf der indonesischen Hauptinsel Java hat am Samstag Aschewolken bis zu 600 Meter hoch in die Luft geschleudert. Zugleich bildete sich am südlichen Abhang des fast 3000 Meter hohen Berges ein riesiger glühender Lava-Dom, wie Wissenschaftler mitteilten. Dieser hat sich binnen einer knappen Wochen um ein Zehnfaches auf rund 100 Meter Durchmesser vergrößert, und einiges Magma lief bereits aus dem Krater. Die Behörden rechneten deshalb mit einem größeren Ausbruch des Vulkans und erneuerten ihre Aufrufe an die noch verbliebenen Anrainer, die Region sofort zu verlassen. Die Alarmstufe wurde auf den zweithöchsten Wert angehoben.

Bereits am Donnerstag hatten mehr als 5000 Menschen aus Furcht vor einem Ausbruch des Merapi die Flucht ergriffen. Die Straße, die vom Vulkan wegführt, wird derzeit erweitert, um eine Evakuierung zu erleichtern.

Seit drei Wochen mehren sich die Anzeichen für einen drohenden Ausbruch des Merapi. Allerdings zögern viele Anwohner, ihre Häuser und das Vieh an den fruchtbaren Berghängen zu verlassen. „Die Männer wollen bis zum letzten Moment bei ihren Feldern bleiben“, sagte der Leiter der Evakuierungsmaßnahmen in der Hauptstadt Semarang auf Java. Der Merapi zählt zu den am häufigsten ausbrechenden Vulkanen der Erde und liegt direkt vor der Millionenstadt Yogyakarta. Bei seinem letzten großen Ausbruch 1994 waren 64 Menschen getötet worden, Hitzewolken mit einer Temperatur von bis zu 600 Grad Celsius rasten mit bis zu 100 Stundenkilometern Geschwindigkeit den Hang hinunter und töteten alles Leben. Der Inselstaat Indonesien liegt in einem der vulkanisch und seismisch aktivsten Gebiete der Erde, dem pazifischen „Feuerring“. Auf dem Archipel mit seinen rund 18 000 Inseln sind noch rund 130 Vulkane aktiv.

Zwei Experten des Geozentrums Hannover machten sich auf den Weg nach Indonesien, um die Behörden zu unterstützen. AFP

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