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"King of Queens"-Darstellerin Leah Remini steigt bei Scientology aus

© Reuters

Ausstieg aus der Sekte: TV-Star Leah Remini kämpft gegen Scientology

Leah Remini, die „Carrie“ aus „King of Queens“, ist aus der Scientology-Organisation ausgestiegen. Der Schauspielerin wurde in der Organisation zugesetzt, nachdem sie begann, unangenehme Fragen zu stellen - über das mysteriöse Verschwinden der Frau des Chefs.

In der Sitcom „King of Queens“ lässt sich Leah Remini nichts gefallen. Ihre Carrie Heffernan setzt sich gegenüber einem unmotivierten Ehemann und einem kauzigen Vater mit scharfer Zunge durch – diese scharfe Zunge bekommt jetzt im echten Leben Scientology zu spüren. Remini, eines der prominentesten Mitglieder der Organisation, ist ausgestiegen. Für Scientology ist der überraschende Ausstieg der Schauspielerin ein herber Schlag. Die umstrittene Organisation ist von guter PR abhängig, und Prominente werden intern als höchstes PR-Gut behandelt.

Vor allem Schauspieler sind das Gesicht nach außen: Tom Cruise, John Travolta, Kirstie Alley ... ein Ausstieg schadet dem Bild in der Öffentlichkeit. Vor einem Jahr machte Scientology weltweit Schlagzeilen, als Kati Holmes über Nacht aus Los Angeles nach New York flüchtete und die Scheidung von Tom Cruise einreichte. Insider spekulierten seinerzeit über nur ein Motiv: Holmes wollte Töchterchen Suri aus dem Einflussbereich der Gruppe holen.

Leah Reminis Unzufriedenheit mit Scientology soll 2006 bei der Hochzeit von Holmes und Cruise begonnen haben. Die „New York Post“ zitiert den Blogger Mike Rinder, ein früheres Mitglied der Scientology-Elite Sea Org. Rinder zufolge soll sich die Schauspielerin im Rahmen der Feier nach dem Befinden von Shelly Miscavige erkundigt haben, der lange vermissten Frau von dem Scientology-Chef David Miscavige. Sie soll seit Jahren nicht mehr öffentlich gesehen worden sein. „Du hast nicht den Rang, nach Shelly zu fragen“, habe man sie zurechtgewiesen. Das lässt sich Leah Remini nicht mehr gefallen.

„Niemand wird mir vorschreiben, wie ich zu denken habe, niemand wird mir vorschreiben, mit wem ich reden kann oder nicht reden kann“, sagte sie laut people.com bei einem Empfang. Leah Remini soll nach ihrer Frage nach der verschwundenen Shelly mit langen unangenehmen Befragungen bestraft worden sein. Eine Quelle hat der „New York Post“ gegenüber Details verraten: „Wer sich nach Shelly erkundigt, wird sofort abgeführt“, heißt es. „Sie fragen dich: Warum fragst du nach ihr? Wer hat dich beauftragt? Benutzt du das Internet?“

Laut „Hollywood Reporter“ hat Leah Remini eine Vermisstenanzeige für Shelly aufgegeben, die Polizei von Los Angeles bestätigte, dass Nachforschungen angestellt würden. Nach Angaben der „New York Daily News“ sollen Polizisten Shelly ausfindig gemacht und befragt haben. Anschließend habe es geheißen, sie werde nicht mehr länger als vermisst angesehen.

Unklar ist, wo sich Shelly Miscavige aufhält und warum sie seit sechs Jahren nicht mehr öffentlich gesehen wurde. Ist Verhalten der Frau des Anführers freiwillig? Auslöser für Leah Reminis Ausstieg war laut „New York Post“ ein erneuter Versuch von Scientology gewesen, sie zu befragen. „Es reicht“, habe sie gesagt und die Organisation verlassen, der sie über Jahre hinweg mehrere Millionen Dollar gespendet habe.

Hohe Geldzuwendungen von prominenten Mitgliedern sind bei Scientology keine Seltenheit und sollen Insidern zufolge eine Karriere in der Kirche beschleunigen. Weniger betuchte Mitglieder sollen nach Schilderungen in Enthüllungsbüchern einen großen Teil ihres Einkommens für teure Kurse ausgeben, die Scientologen auf dem Weg durch die verschiedenen „Level“ der Organisation mitmachen müssen.

Remini bedankte sich bei „Medien, Kollegen und Fans aus aller Welt“, deren Reaktionen auf ihren Ausstieg bei Scientology „überwältigend positiv“ gewesen seien. Unterstützung bekommt Remini indes auch von Jenna Miscavige, der Nichte des Anführers. „Es ist fantastisch, dass ihr der Ausstieg geglückt ist“, sagte Jenna Miscavige gegenüber der britischen „Daily Mail“. „Das Beste ist: Leahs Tochter muss nun nicht in der Organisation aufwachsen.“

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