zum Hauptinhalt

Brettspiele: "Thurn und Taxis" ist Spiel des Jahres

Das Brettspiel "Thurn und Taxis" wurde mit dem begehrten Titel des "Spiel des Jahres 2006" ausgezeichnet. Zum besten Kinderspiel kürte die Jury "Der schwarze Pirat".

Berlin - Die postalische Kniffelei «Thurn und Taxis» ist das Spiel des Jahres 2006. Das Brettspiel, bei dem Teilnehmer ab zehn Jahren einen Postkutschenbetrieb im Bayern des 17. Jahrhunderts aufbauen müssen, fessele von der ersten Minute an, befand die Jury bei der Preisverleihung am Montag in Berlin. Kinderspiel des Jahres wurde «Der schwarze Pirat» von Guido Hoffmann aus dem Verlag Haba. Besonders angetan zeigte sich die Jury hier von der liebevollen Ausstattung mit einem kleinen Blasebalg, der die Freibeuterschiffe vorantreibt.

Erstmals hatten die Spielekritiker auch zwei Sonderpreise vergeben, die am Montag überreicht wurden. «Schatten über Camelot» wurde als Fantastisches Spiel ausgezeichnet. Als Komplexes Spiel wurde «Caylus» geehrt. Beide Spiele werden von französischen Verlagen herausgegeben.

Mit den «Thurn und Taxis»-Autoren Karen und Andreas Seyfarth konnte sich erstmals ein Ehepaar über den begehrten Kritikerpreis freuen. Andreas Seyfarth hatte bereits 1994 für sein Spiel «Manhattan» die Auszeichnung entgegen genommen. Für den Münchner Kleinverlag Hans im Glück war es bereits der fünfte «Oscar» der Spieleszene.

Den Segen erhielt «Thurn und Taxis» nicht nur von den Kritikern des deutschsprachigen Raums. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis habe höchstpersönlich die Verwendung ihres Familiennamens ohne Lizenzgebühren gebilligt, sagte Verlagschef Bernd Brunnhofer. Die Fürstin sei «sehr angetan» gewesen, dass ihre Familie «endlich einmal mit ihrer angestammten Geschichte und nicht Eskapaden» verbunden wird, berichtete der Verleger. Das Fürstengeschlecht hatte im Heiligen Römischen Reich eine Postorganisation aufgebaut.

"Guter Spielejahrgang"

Der Vorsitzende der Jury zum Spiel des Jahres, Stefan Ducksch, sprach während der Preisverleihung von einem «sehr guten Spielejahrgang». Vom kleinen Kartenspiel bis zum großen Partyspaß sei alles dabei, und der Wettbewerb sehr eng gewesen. Zufrieden zeigte sich auch Birgit Nößler aus der Kinderspiel-Jury. Seit der ersten Verleihung des Preises 2001 stehe der Kinder-Hauptpreis mittlerweile gleichberechtigt neben dem «erwachsenen» Pendant und habe dieses im vergangenen Jahr bei den Verkaufszahlen sogar überholt.

«Thurn und Taxis» und «Der schwarze Pirat» konnten sich bei der Abstimmung am Sonntagabend gegen jeweils vier mitnominierte Spiele durchsetzen. Ins Rennen um den Titel Spiel des Jahres waren «Aqua Romana», «Blue Moon City», «Just 4 Fun» und «Seeräuber» gegangen. Für das Kinderspiel des Jahres waren «Giro Galoppo», «Los Mampfos», «Nacht der Magier» und «Piratissimo» nominiert worden.

Die Auszeichnung Spiel des Jahres wurde in diesem Jahr zum 28. Mal verliehen. Die Jury setzt sich aus zehn Fachjournalisten aus Deutschland und der Schweiz zusammen. (Von Nina Jerzy, ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false