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Britischer Königshof: Erpresser-Video soll nur Sex-Prahlerei zeigen

Das angebliche Sexvideo, mit dem Erpresser den britischen Königshof unter Druck gesetzt haben, soll weniger spektakulär sein, als bislang angenommen. Wer auf dem Video zu sehen ist, ist weiter unbekannt.

"Es gibt keine Aufnahme von einem Sexakt", sagte der Anwalt Giovanni di Stefano, der einen der beiden Beschuldigten vertritt, der Zeitung "Daily Mail". Stattdessen soll ein Angestellter des Palastes "mit einer sexuellen Handlung prahlen, die ein Mitglied des Hofes an ihm vorgenommen habe".

Zu sehen sei der Angestellte, der Kokain schnupft und sich dabei mit einem Sexakt mit dem bislang nicht genannten Adligen brüstet. Die beiden mutmaßlichen Erpresser seien wohlhabende Partygänger aus dem Umfeld royaler Kreise, berichteten mehrere Zeitungen. Scotland Yard bestätigte, dass zwei 30 und 40 Jahre alte Männer wegen Erpressung angeklagt wurden und am 20. Dezember vor Gericht erscheinen müssen.

"Er ist eine smarte Erscheinung"

Der jüngere Beschuldigte will nach Angaben des "Daily Mirror" auch die Prinzen William und Harry kennen. "Ich habe William und Harry zweimal getroffen", zitierte das Boulevardblatt unter Berufung auf den Anwalt des mutmaßlichen Erpressers. Der 30-Jährige sei sehr bekannt in den Londoner Nachtclubs: "Er ist eine smarte Erscheinung, trägt teure Designeranzüge, hat eine Wohnung im (noblen Londoner) Stadtteil Chelsea und wird oft in Clubs gesehen, in denen auch einige Royals verkehren."

Giovanni di Stefano, der den 30-Jährigen vertritt, erklärte laut "Daily Mail", sein Mandant habe niemals Geld für die Videoaufnahmen verlangt. Vielmehr sei ihm von Hofkreisen Geld für den Kauf der Aufnahmen angeboten worden.

Britischer Hof hält sich bedeckt

Der Buckingham-Palast weigert sich weiter, die Identität des erpressten Mitglieds der Familie von Queen Elizabeth II. bekanntzugeben, berichtete der Sender BBC. Ein Hofsprecher betonte lediglich, die Angelegenheit sei "Sache der Polizei".

Inoffiziell erfuhr der Sender aus dem Palast, dass es sich bei dem erpressten Adligen "nicht um ein führendes, sondern um ein in der Öffentlichkeit weniger bekanntes Mitglied der Königsfamilie handelt".

"Das ist eine sehr ausgedehnte Familie mit rund 40 Mitgliedern. Wir wissen es nicht, wir werden es nicht wissen, bis der Fall im Dezember vor Gericht kommt, und wir werden es vermutlich nicht einmal dann erfahren, welches Mitglied der königlichen Familie es ist", sagte der frühere Palastsprecher Dickie Arbiter. (mit dpa)

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