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© dpa

Defektes Rohr: Großbrand in Kölner Chemiewerk - zwei Verletzte

Störfall im Chemiepark Dormagen: Eine Stichflamme aus einem undichten Gasrohr hat am Montag in einem Werk einen Großbrand ausgelöst. Die Autobahn 57 wurde gesperrt und auch S-Bahnen mussten ihren Betrieb vorübergehend einstellen.

Eine Stichflamme hat am Montag einen Großbrand in dem Kölner Chemiewerk Ineos ausgelöst und die Menschen in der Umgebung in Schrecken versetzt. Aus einer undichten Ethylen-Leitung war eine etwa 15 Meter hohe Flamme emporgeschossen. Das Feuer griff auf einen großen Tank mit giftigem Acrylnitril über. Zwei Mitarbeiter eines nahe gelegenen Supermarkts mussten wegen Haut- und Augenreizungen ärztlich behandelt werden.

Über weitere Verletzte war zunächst nichts bekannt. Das heftige Austreten des Gases hatte einen "düsenwerk-ähnlichen Krach" verursacht. Die Feuerwehr konnte die Flammen aus der Ethylen-Leitung nicht löschen, sonst hätte sie explodieren können, hieß es. Daher sollte das Ethylen bis zum Abend kontrolliert verbrennen. Der Nachschub durch die Pipeline von Antwerpen nach Marl wurde im Kölner Raum gestoppt.

Die Rauchwolken waren so riesig, dass die Autobahn 57 zwischen den Anschlussstellen Neuss-Süd und Köln-Nord in beide Richtungen gesperrt werden musste. Auch die S-Bahnen zwischen Neuss und Köln stellten den Verkehr vorübergehend ein. Die Behörden hielten die Autobahnsperrung am Abend aufrecht. Über eine Fortsetzung des S-Bahnverkehrs soll gegen Mitternacht entschieden werden, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr.

Stadt Köln gibt Entwarnung

Experten sagten, dass sowohl das Acrylnitril als auch das Ethylen bei dem Feuer nahezu vollständig verbrannt seien. Dennoch hielten sich Ärzte für etwaige Notfälle in Bereitschaft. Nach Angaben von Ineos und der Stadt Köln wurden nach dem Störfall in der Region keine gefährlichen Messwerte ermittelt. Auch vom Hubschrauber aus wurden die Luftwerte kontrolliert.

Rund 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen und die Tankwände zu kühlen. "Die Brandbekämpfung wird bis morgen andauern", erklärte die Feuerwehrsprecherin. Die Produktion sei aus Sicherheitsgründen heruntergefahren worden, die Schadenshöhe noch unklar, teilte Ineos mit. Erst vor wenigen Wochen war es im gleichen Werk zu einer Explosion mit Brand gekommen. (imo/dpa/AFP)

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