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Winterwetter

© AFP

Panorama: Der Winter nimmt Europa gefangen

In England und Italien werden nach heftigen Schneefällen zahlreiche Flüge gestrichen, in Südspanien tobt ein Wirbelsturm

London/Rom/Madrid - Der Winter sorgt in weiten Teilen Europas für Chaos. In der britischen Hauptstadt ging ebenso wie in weiten Teilen Englands nichts mehr: Flüge wurden gestrichen, der Busverkehr eingestellt, der Unterricht fiel an Hunderten von Schulen aus. Meteorologen gingen von den schwersten Schneefällen im Südosten Englands seit 18 Jahren aus.

An Europas größtem Flugdrehkreuz in Heathrow wurden beide Start- und Landebahnen gesperrt. Die größte Airline British Airways strich bis 17 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ) alle Abflüge. Ankommende Flugzeuge würden umgeleitet oder die Flüge gleich ganz abgesagt. Auch die Lufthansa setzte zahlreiche Flüge in die britische Hauptstadt aus. Derweil rutschte eine Maschine der Fluglinie Cyprus Air von einer Rollbahn ins Gras, niemand wurde verletzt, teilte der Flughafenbetreiber BAA mit. Der Flughafen Luton und der City Airport waren am Morgen komplett gesperrt. Gatwick konnte nach einer Sperrung am Sonntagabend zwar wieder öffnen, jedoch kam es auch hier zu massiven Behinderungen. Auch in Stansted war eine Landebahn vorübergehend gesperrt. Der Billigflieger Ryanair strich dort mehr als 70 Flüge.

Viele Bewohner der britischen Hauptstadt machten sich unterdessen zu Fuß oder mit dem Taxi auf den Weg zur Arbeit; Busse fuhren nicht, zahlreiche U-Bahnen und Nahverkehrszüge blieben in den Depots. Im Südosten Englands konnten Züge wegen der Schneemassen nicht fahren. Autobahnen waren gesperrt, es kam zu mehreren Unfällen. Über Nacht waren teilweise bis zu 20 Zentimeter Schnee gefallen. In Wales kostete der Wintereinbruch zwei Bergsteiger das Leben.

In Norditalien bedeckten Eis und Schnee insgesamt 800 Kilometer des Autobahnnetzes,allein an den Flughäfen Bergamo und Mailand wurden etwa 20 Flüge gestrichen. Regenfälle und heftige Stürme behinderten den italienischen Schiffsverkehr, der Hafen von Genua wurde komplett gesperrt. 5600 Ortschaften seien von Überschwemmungen oder Erdrutschen bedroht, warnte der Chef des Zivilschutzes, Guido Bertolaso, am Montag. Bei sintflutartigen Regen fällen und eisiger Kälte kamen im Süden Italiens drei Menschen ums Leben.

In Belgien staute sich der Verkehr nach Rekordschneefällen auf mehr als 400 Kilometern. Auch im Norden Frankreichs sorgten Eis und Schnee für chaotische Verhältnisse. Im südspanischen Málaga wurden 25 Menschen verletzt, als ein Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern pro Stunde über die Hafenstadt hinwegfegte. dpa

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