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Die Suche geht weiter: Madeleines Eltern bitten wieder um Hilfe

"Wir glauben, dass Madeleine noch lebt und gefunden werden kann." Deswegen wenden sich Kate und Gerry McCann, "Maddies" britische Eltern, erneut an die Öffentlichkeit, um der internationalen Suchkampagne nach ihrer mehr als 600 Tage verschwundenen Tochter neuen Schwung zu verleihen.

Das Mädchen, das monatelang von tausenden Polizisten gesucht wurde, wäre inzwischen fünfeinhalb Jahre alt.

Madeleine ist am 3. Mai 2007 an der portugisischen Küste verschwunden. Die Eltern, ein Ärzteehepaar, das vorübergehend selbst unter Verdacht geriet, geht bis heute von einer Entführung aus. Hinweise darauf hat Portugals Polizei, welche die Ermittlungen mangels brauchbarer Spuren im Sommer einstellte, freilich nicht gefunden.

In einem nun von den McCanns veröffentlichten Video (www.findmadeleine.com) sind Bilder der damals dreijährigen Madeleine während ihres letzten Weihnachtsfestes zu Hause, im Dezember 2006, zu sehen. Die Filmaufnahmen zeigen, wie Madeleine zusammen mit ihren beiden kleineren Geschwistern spielt, singt und Geschenke auspackt. Dazu wird die Suchbotschaft der Familie McCann eingeblendet: "Weihnachten ist eine Zeit für Kinder." Dies werde das zweite Weihnachtsfest ohne Madeleine sein. "Bitte helfen sie uns, dass wir nicht auch ein drittes erleben müssen." Das Video wurde vor zwei Jahren im Haus der Familie in der mittelenglischen Kleinstadt Rothley aufgenommen.

Der Familiensprecher, Clarence Mitchell, schirmte die McCanns gegen weitere Nachfragen ab: "Kate und Gerry wollen nichts weiter sagen. Sie gehen davon aus, dass dieses Video für sich sprechen wird." Die Familie suche immer noch unermüdlich nach ihrer Tochter. Die nahenden Festtage seien der richtige Moment, um daran zu erinnern, "dass irgendjemand vielleicht die entscheidende Information hat", welche doch noch zu Madeleine führen könne. Für Hinweise ist eine millionenschwere Belohnung ausgesetzt.

Nach der Einstellung der Ermittlungen in Portugal im Juli 2008 wurden den Eltern die Polizeiakten zugänglich gemacht, die mehrere tausend Seiten umfassen. Mit Hilfe von Privatdetektiven durchforsten die McCanns seitdem die Papiere in der Hoffnung, vielleicht doch irgendeine Spur zu finden.

Madeleine war am Abend des 3. Mai 2007 aus der Ferienwohnung ihrer Eltern im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Gerry und Kate McCann hatten die Kleine zusammen mit ihren jüngeren Zwillingsgeschwistern im Appartement schlafend zurückgelassen und waren in einem nahen Restaurant mit Freunden essen gegangen. Als sie zurückkamen, war Madeleine nicht mehr da. Die McCanns gingen gleich von einer Entführung, möglicherweise durch einen Kinderschänder, aus. Die Polizei glaubte dagegen monatelang, dass das Mädchen durch einen Unfall im Appartement umkam und ihr Körper dann von den Eltern versteckt wurde. Keine der beiden Hypothesen wurde erhärtet.

Ralph Schulze

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