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Döner: Konkurrenzkampf mindert Qualität

Der Preisdruck auf dem umkämpften Döner-Markt wirkt sich nach Expertenangaben nachteilig auf die Qualität der beliebten türkischen Spezialität aus. Die Beanstandungsrate liegt bei mehr als 50 Prozent.

Bad Salzuflen - Im Bundesdurchschnitt werde mehr als jeder zweite Döner Kebab von den Untersuchungsämtern beanstandet, teilte die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Bad Salzuflen mit. Meist liege der Hackfleischanteil zu hoch, mitunter werde aber auch billigeres Geflügelfleisch teilweise mit viel Haut und ohne entsprechenden Hinweis verwendet. Auch pflanzliche Streckungsmittel oder der Zusatz von Wasser minderten die Qualität des "traditionell hochwertigen Fleischerzeugnisses", betonte der DLG-Experte Goetz Hildebrandt.

Ursache sei der ruinöse Verdrängungswettbewerb in der Döner-Branche, erklärte Hildebrandt. Laut DLG handelt es sich bei den Betreibern der bundesweit etwa 12.000 Döner-Läden meist um Kleinunternehmer. Viele kauften tiefgefrorene, industriell vorgefertigte Spieße. "Nur mit Hilfe von Qualitätszeichen wird sich über kurz oder lang die Streu vom Weizen trennen", betonte Hildebrandt. Die DLG untersucht im Rahmen ihres jährlichen Qualitätswettbewerbs für Tiefkühlkost, Fertiggerichte und Feinkost derzeit in Bad Salzuflen mehr als 2600 Produkte, darunter auch rund 40 Döner. Mit der türkischen Spezialität wird laut DLG hierzulande unterdessen ein Gesamtumsatz von fast zwei Milliarden Euro erzielt. Damit sei der Döner Kebab das "Fast-Food-Produkt Nummer eins" - noch vor Hamburger oder Bratwurst. (tso/AFP)

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