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Dresden: Massengentest soll Kinderschänder identifizieren

In Dresden läuft zurzeit der größte Gentest der deutschen Kriminalgeschichte. Alleine an diesem Wochenende sollen 1062 Männer freiwillig ihre Proben abgeben. Gesucht wird ein zweifacher Kinderschänder.

Dresden - Der größte Massengentest in der deutschen Kriminalgeschichte zur Aufklärung von zwei Kinder-Vergewaltigungen ist fortgesetzt worden. Bis zum Nachmittag nahmen die Ermittler 175 Speichelproben von Männern aus dem Raum Moritzburg nördlich von Dresden, wie der Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA), Tom Jährig, sagte. Insgesamt waren bis zum Nachmittag 200 Männer erschienen. Bei rund 25 von ihnen wurde aber aufgrund von offensichtlichen Ausschlussmerkmalen wie zu hohem Alter und zu kleiner Statur keine Probe genommen.

Insgesamt sind an diesem Wochenende 1062 Männer zwischen 25 und 45 Jahren zum freiwilligen Speicheltest aufgerufen. Jährig äußerte sich optimistisch, dass diese Zahl erreicht werde. Die meisten Männer kämen entweder morgens oder gegen Abend. Um die Mittagszeit herrsche hingegen meist wenig Andrang.

Mit den DNA-Proben wollen die Ermittler einem Vergewaltiger auf die Spur kommen. Der gesuchte Mann hatte im September 2005 in Dresden eine Neunjährige und im Februar 2006 in Coswig eine Elfjährige sexuell missbraucht. In beiden Fällen zerrte er die Mädchen in sein Auto, vergewaltigte sie im Wald und setzte sie in der Nähe des Entführungsortes wieder ab. Die Polizei nimmt an, dass der Täter aus der Region kommt, da er offenbar über gute Ortskenntnisse verfügt.

100.000 Männer zum Test

Bei dem Gentest wurden im Juli DNA-Proben von 6666 Männern genommen, 3932 davon sind ausgewertet. Hinweise auf den Täter gab es bislang nicht. Insgesamt will das LKA bis zu 100.000 Männer testen.

Zugleich wollen die Ermittler auch weiterhin die Fahndung mit Hilfe der Bevölkerung fortsetzen. In der vergangenen Woche hatte das LKA angekündigt, mit neuen Fahndungsplakaten sowie 52.000 Handzetteln die Suche nach dem Vergewaltiger voranbringen zu wollen. Zugleich wurde die Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters von 10.000 auf 20.000 Euro verdoppelt. (tso/ddp)

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