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Drogenkrieg: Soldaten erschießen mexikanischen Drogenboss

Der mexikanischen Regierung ist ein schwerer Schlag gegen die Drogenmafia gelungen. Der Anführer des mächtigen „Golfo"-Kartells wurde bei einer Schießerei mit Soldaten getötet.

Einer der Anführer des mächtigen „Golfo"-Kartells, Ezequiel Cárdenas Guillén alias „Tony Tormenta“ (Tony Gewitter), wurde nach Angaben der Behörden am Freitag (Ortszeit) bei einem Feuergefecht mit Soldaten getötet. Auf Guillén, einen der meistgesuchten Männer des Landes, war ein millionenschweres Kopfgeld ausgesetzt. Der Drogenboss wurde den Angaben der Sicherheitsbehörden zufolge bei einem Schusswechsel im Nordosten des Landes getötet. Bei dem Feuergefecht in Matamoros nahe der Grenze zum US-Bundesstaat Texas seien zudem drei weitere Mitglieder des Drogenkartells und zwei Soldaten getötet worden. Nach Angaben der örtlichen Zeitung „El Expreso“ wurde auch ein Journalist erschossen, der für die Zeitung von der Schießerei im Zentrum der Stadt berichten wollte. Nach Angaben der Zeitung „La Jornada“ wurde das Auto des Journalisten von 20 Kugeln getroffen.

Auf Guillén hatte die mexikanische Regierung ein Kopfgeld in Höhe von 2,5 Millionen Dollar (rund 1,7 Millionen Euro) ausgesetzt. Die US-Anti-Drogen-Behörde (DEA) hatte sogar fünf Millionen Dollar für Hinweise zur Festnahme des Drogenbosses ausgelobt. Der 48-jährige Guillén übernahm im „Golfo"-Kartell eine führende Rolle, nachdem sein Bruder Osiel im Jahr 2003 gefangengenommen und an die USA ausgeliefert worden war.

In Mexiko tobt ein brutaler Kampf zwischen rivalisierenden Drogenbanden. Im Norden des Landes kämpfen Rauschgiftkartelle um lukrative Schmuggelrouten für Drogen in die USA. Im Zuge ihrer Offensive gegen das organisierte Verbrechen entsandte die mexikanische Regierung 50.000 Soldaten an mehrere Brennpunkte des Landes. Seit dem Amtsantritt von Präsident Felipe Calderón im Dezember 2006 wurden im mexikanischen Drogenkrieg bereits mehr als 28.000 Menschen getötet.

Auch Journalisten geraten immer wieder ins Visier der Drogenkartelle. Seit dem Jahr 2000 wurden nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen 68 Journalisten bei der Ausübung ihres Berufes in Mexiko getötet, zwölf davon allein in diesem Jahr.

Nach dem Fund eines Massengrabes mit 18 Leichen in der Nähe des Badeortes Acapulco im Süden des Landes teilte die Polizei unterdessen mit, dass es sich bei mindestens fünf der Leichen um Touristen handele, die Ende September entführt worden waren. Eine bewaffnete Bande hatte am 30. September 20 einheimische Touristen, die aus der Stadt Morelia im benachbarten Bundesstaat Michoacán zum Baden und Entspannen nach Acapulco gekommen waren, verschleppt.

Der Bundesstaat Michoacán gilt als Hochburg des mächtigen Drogenkartells „La Familia“. Auch Acapulco war in den vergangenen Monaten wiederholt Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden mexikanischen Drogenbanden. (AFP)

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