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Panorama: Düsseldorfer Flughafen evakuiert Anrufer hatten sieben Mal

mit Anschlägen gedroht

Düsseldorf (dpa). Nach mehreren telefonischen Bombendrohungen ist der Flughafen Düsseldorf am Sonntagmittag komplett geräumt worden. Sämtliche Terminalgebäude und das Zentralgebäude wurden für sieben Stunden geschlossen. Das Parkhaus sowie alle Zu und Anfahrten wurden weiträumig abgesperrt. Beim Flughafen gingen seit Samstagabend sieben Anrufe ein, in denen mit Anschlägen gegen Flughafengebäude und Flugzeuge gedroht wurde. Der Flughafen wurde um 11 Uhr 35 gesperrt. Um 18 Uhr 10 wurde die Sperre wieder aufgehoben, nachdem schon am Nachmittag einige Maschinen landen konnten. Insgesamt 150 Maschinen mussten umgeleitet werden, die meisten auf den Flughafen Köln/Bonn, einige andere nach Münster und nach Dortmund.

Von einem möglichen terroristischen Hintergrund wurde nicht gesprochen. Flüge wurden zum Flughafen Köln/Bonn, aber auch nach Münster und Dortmund umgeleitet. Der Bundesgrenzschutz durchsuchte mit sieben Spürhunden die Gebäude nach Sprengsätzen. 130 Beamte des Bundesgrenzschutzes und 50 Beamte der Landespolizei waren im Einsatz. Zwei Entschärfungskommandos hielten sich bereit.

Rund um den Airport herrschte an diesem letzten Tag der nordrhein-westfälischen Sommerferien ein Verkehrschaos. Der Flughafen erwartete am Sonntag 64 000 Fluggäste. Der Flughafen holte eine Nachtflugerlaubnis ein. „Wir sind wirklich in einem Ausnahmezustand“, sagte Flughafensprecher Torsten Hiermann. Bombendrohungen gehörten fast zum täglichen Geschäft auf Deutschlands drittgrößtem Flughafen. Aber in der Regel würden sie von den Experten als nicht ernst zu nehmend eingeschätzt. Dies war am Sonntag anders. Der Bundesgrenzschutz stufte die auf Band aufgezeichneten Drohungen als ernsthaft ein. Es sei das erste Mal seit dem Großbrand im April 1996, dass der gesamte Flughafen geräumt worden sei. Der Flughafen forderte am Nachmittag zusätzliche Verpflegung und Getränke an, um Tausende gestrandete Fluggäste versorgen zu können. Diese bemängelten vor allem einen unzureichenden Informationsfluss und Verpflegungsnachschub.

Am Flughafen Köln/Bonn war am Samstag eine Bombendrohung eingegangen, die sich auf einen Zeitpunkt am Sonntag bezog. Der Bundesgrenzschutz hatte diese Drohung als nicht ernst zu nehmend bewertet und empfohlen, von einer Sperrung des Flughafens abzusehen.

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