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Panorama: Ein Sabbatjahr bei Al Qaida

Terrorhelfer will wieder bei Daimler arbeiten.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Wiedereinstellung eines rechtskräftig verurteilten Helfers des Terrornetzwerks Al Qaida. Der seit fast zwei Jahrzehnten bei Daimler beschäftigte Mann hatte ein Sabbatjahr genommen und in dieser Zeit Geld und militärische Ausrüstung für das Terrornetzwerk beschafft. Er will nun vor dem Landesarbeitsgericht in Stuttgart seine Wiedereinstellung bei dem Autobauer durchsetzen. „Das können wir unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht zumuten“, sagte eine Daimler-Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

In erster Instanz vor dem Stuttgarter Arbeitsgericht gewann Sermet I., der von Daimler im Jahr 1993 als Auszubildender im Pkw-Werk Sindelfingen eingestellt worden war und später als Lackierer dort arbeitete. Seine Verurteilung als Terrorhelfer von Al Qaida habe keinen Bezug zu dem seit langem bestehenden Arbeitsverhältnis bei dem Autobauer, begründete das Arbeitsgericht seine Entscheidung.

Nach dem Dämpfer in erster Instanz rüstet Daimler nun vor der für Ende April vor dem Landesarbeitsgericht angesetzten zweiten Runde auf. Gegen die Rückkehr des 2010 zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilten Mannes werde sich das Unternehmen „mit allen gebotenen juristischen Mitteln zu Wehr setzen“, machte die Sprecherin deutlich. Eine gütliche Einigung schließt sie kategorisch aus, ein Vergleich komme nicht infrage. „Wir können nicht ausschließen, dass die dann zu zahlende Abfindungssumme genutzt würde, um eine terroristische Vereinigung zu unterstützen.“ rtr

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