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Moschee Duisburg

© dpa

Eröffnung: Großmoschee in Duisburg eingeweiht

Die bundesweit größte Moschee hat ihre Pforten geöffnet. Am Sonntag wurde die Großmoschee in Duisburg eingeweiht. Das Gotteshaus soll vor allem als Begegnungsstätte dienen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident, Jürgen Rüttgers, bekräftigte unterdessen das Recht der Muslime auf Moscheen.

Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit ist am Sonntag im Duisburger Stadtteil Marxloh eine der größten Moscheen Deutschlands eingeweiht worden. Das Gotteshaus ist mit einem 34 Meter hohen Minarett und zahlreichen Kuppeln im traditionell osmanischen Stil gehalten. Es bietet Platz für 1200 Gläubige; integriert ist eine vom Land geförderte Begegnungsstätte. Die Moschee stehe nicht für Abgrenzung, sondern für Hinwendung zur neuen Heimat Deutschland, sagte der Gemeindevorsitzende Mehmet Özay bei der Begrüßung. "Durch die großen Fenster der Moschee kann jeder hineinschauen."

Anders als in Köln oder Berlin gab es in Duisburg kaum Proteste gegen das 7,5-Millionen-Euro-Projekt. Nachbarn und Kirchen waren schon Jahre vor Baubeginn in einem Beirat einbezogen worden, auf den Ruf des Muezzin wurde verzichtet. Die Gemeinde gilt als religiös gemäßigt und in das Viertel bestens integriert. In Marxloh sind fast ein Drittel der 18 000 Einwohner Ausländer, die Mehrzahl davon Türken.

Jürgen Rüttgers steht für Muslime ein

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bekräftigte in seiner Rede das Recht der rund 3,3 Millionen Muslime in Deutschland auf repräsentative Gotteshäuser. "Wir brauchen mehr Moscheen in unserem Land, aber nicht in den Hinterhöfen, sondern sichtbar, erkennbar", sagte er. Muslime müssten hierzulande allerdings auch die Grundwerte der Verfassung wie die Religionsfreiheit und Achtung des anderen Glaubens als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben dauerhaft annehmen.

Die muslimisch-christliche Begegnungs- und Bildungsstätte in der Moschee bietet unter anderem Integrationskurse vor allem für türkische Frauen und Senioren, will aber auch die Schulen der Nachbarschaft ansprechen; in einem angeschlossenen Bistro ist Gelegenheit zur zwanglosen Begegnung.

Nach Schätzung der Polizei nahmen rund 5000 Gäste an der Feier teil. Vor der Moschee war ein großes Festzelt errichtet worden. Die Zeremonie begann mit der deutschen und der türkischen Nationalhymne und einer Rezitation aus dem Koran. Zum Rahmenprogramm zählten die Duisburger Philharmoniker und eine türkische Musikgruppe. Nach der Eröffnung ist eine Festwoche mit internationalem Programm geplant. Die Eröffnungsfeier verlief nach Polizeiangaben bis zum Nachmittag völlig friedlich. (nal/dpa)

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