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Kimchi Fries: Pommes mit vergorenem Kohl und hausgemachten Soßen.

© www.facebook.com/banbankitchen/

Von der HAND in den MUND: Ban Ban Pop up Kitchen

Knisternde Seetangblätter mit Sesammayonnaise.

Eine kleine Hütte, um einen Baum herum gezimmert, dazu das mächtige Brausen der Hermannstraße – so ging sie los, die Geschichte der Ban Ban Kitchen. Die Idee kam Linh Vu und Mark Roh im Architekturstudium, bei nächtelanger Arbeit in den Studios, oft begleitet von knurrenden Mägen. Schließlich legten die beiden Neuköllner Hand an und eröffneten das „Halb und Halb“ in der Ecke Berlins, in der sich zwischen Dönerbuden noch Mampe-Kneipen erhalten haben. Bei Ban Ban bezieht sich das Gemisch auf die Herkunft der Macher und die erkochte Geschmacksgrenzüberschreitung: Roh ist halb Koreaner und Vu halb Vietnamesin. Bald boomte ihre Bude, und Schlangen bildeten sich vor dem Bretterverschlag. Doch oft war es nicht nur den Kunden zu zugig: Bei Frost ging nichts mehr in der Mini-Küche.

Sesshaftigkeit kann das schönste Laufgeschäft zum Erliegen bringen, trotzdem ist das Ban Ban jetzt einen Block weitergezogen Richtung Ruhezone, in die Schillerpromenade, und nennt sich im Untertitel „Pop up Kitchen“. Ein paar Sitzgelegenheiten gibt’s, aber keine Sorge, hier will man nicht unnötig gemütlich werden, sondern flink essen. Und das auch nach dem Hochschlagen der hauptstädtischen Kimchi-Welle noch originell und frisch zubereitet. Wer hätte geahnt, dass er sich nach Fritten mit vergorenem Kohl die Finger ablecken möchte, ja unweigerlich muss. Es liegt an den beinahe schon psychedelischen Mixturen, die das Essen begleiten, den Soßen und hausgemachten Mayonnaisen. Sie kleistern nichts zu, zaubern aber einen speicheltreibenden Film über vegetarische Teigtaschen oder die knisternden Tacos aus Norialgen mit gegrilltem Huhn, Reis und Gemüse.

Die Preise liegen zwischen 4,90 und 6,90 Euro pro Körbchen, je nach Kombination. Manch einer diskutiert im Netz, ob die Portionen bei Ban Ban nicht doch zu klein sind. Sie haben exakt die richtige Größe, abgemessen mit jener geheimnisvollen Autorität, die Sashimi-Meister genau die notwendige Menge Fisch zum Genießen aufschneiden lässt. Ein Plastikkörbchen von Ban Ban kitzelt den Appetit und verlängert die Lust. Wer’s nicht aushalten kann, bestellt halt gleich zwei. Bis bald alles ausverkauft ist.

Adresse  Schillerpromenade 32, Berlin-Neukölln

Im Netz  facebook.com/banbankitchen

Geöffnet  Mo–Di 17–22, Do–Fr 17–22, Sa–So 13– 22 Uhr

Interessanter Nachbar Pig & Tiger, gleich nebenan. Ban Bans neue große Schwester mit einem ganz von Kupfer umhüllten Tresen. Und viel Platz vor dem Ecklokal für laue Nächte – irgendwann einmal.

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