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Panorama: Explosion von Halle: ein Fall von Versicherungsbetrug?

Justiz bestätigt Angaben der „Mitteldeutschen Zeitung“

Halle (dpa). Die gewaltige Gasexplosion von Halle mit fünf Verletzten gibt der Polizei weiter Rätsel auf. Noch sei die Ursache völlig unklar, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Bei der Detonation am Samstagvormittag waren eine Gründerzeitvilla total zerstört und etwa 100 Gebäude in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Sonderkommission „Stephanus“ ermittele in alle Richtungen, sagte der Polizeisprecher.

Erst in einigen Tagen werde mit Ergebnissen gerechnet. Ein 52jähriger Verletzter schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Vier weitere Menschen wurden leicht verletzt. Inzwischen erhärten sich nach einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ die Hinweise darauf, dass es sich um einen Versicherungsbetrug handeln könnte. Dem Hausbesitzer sei schon vor zwei Jahren in Halle ein Haus abgebrannt, nachdem unmittelbar zuvor eine Versicherung abgeschlossen worden war. Oberstaatsanwalt Klaus Wiechmann bestätigte, dass die meisten der in dem Blatt dargestellten Fakten richtig seien, wollte sich ansonsten aber nicht an Spekulationen beteiligen.

Die Polizei befragte bisher rund 150 Zeugen, darunter auch den 39-jährigen Eigentümer des Hauses. Er soll laut Anwohnern hoch verschuldet sein. Ein 44-jähriger Mieter dieser Gründerzeitvilla war bei einer länderübergreifenden Aktion am 12. Dezember auf einem Berliner Flughafen verhaftet worden. Er wird des Drogenhandels verdächtigt und sitzt in Untersuchungshaft.

Wiechmann betonte, es sei völlig unklar, ob es einen kriminellen Hintergrund für die Explosion gibt. Die Polizei war am 6. Dezember schon einmal wegen starken Gasgeruchs in die nun zerstörte Villa gerufen worden. Bis zum Abend sollten die Räumungsarbeiten eingestellt werden. Nach der Explosion mussten rund 40 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Ein Teil von ihnen könne zum Weihnachtsfest aber wieder nach Hause, sagte der städtische Beigeordnete für Sicherheit und Ordnung, Eberhard Doege.

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