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Thomas Gottschalk

© dpa

Fernsehkritik: Zuschauer vergeben Preis für Beleidigungen

Nazi-Sprüche, Beleidigungen oder Zuschauer-Veralberung: Zwölf Promis, Fernsehleute und Insitutionen sind nominiert für den "Preis der beleidigten Zuschauer". Darunter auch Bundeskanzlerin Merkel und Moderator Thomas Gottschalk.

Zwölf Kandidaten müssen befürchten, den diesjährigen Preis der beleidigten Zuschauer zu gewinnen. Die Negativ-Auszeichnung wird in diesem Jahr zum 19. Mal verliehen, wie der Kölner Verleger Augustus Hofmann am Montag mitteilte. Die Nominierten, die von einer elfköpfigen Jury aus rund 13.500 Vorschlägen ausgesucht wurden, sind ARD-Sportkommentator Günter Netzer, ProSieben-Moderatorin Juliane Ziegler, "Zimmer frei"- Außenreporter Manes Meckenstock, ProSieben-Entertainer Elton, ZDF- Redakteurin Ute Charissé, ZDF-Moderator Thomas Gottschalk, der Privatsender 9live, ARD-Spaßmacher Oliver Pocher, das ZDF, ARD- Moderator Jörg Pilawa, Bundeskanzlerin Angela Merkel und RTL-Komiker Mario Barth.

Die Kanzlerin hätte in ihrer TV-Neujahrsansprache auch "im Namen ihres Mannes" den Bürgern ein frohes, neues Jahr wünschen können, hieß es von der Jury - ähnlich wie Bundespräsident Horst Köhler, der in seiner Weihnachtsansprache auch im Namen seiner Frau frohe Weihnachten gewünscht hat. Das ZDF wurde nominiert, weil ein gerade begonnenes Interview mit Fußballer Philipp Lahm wegen Werbung unterbrochen wurde. Pilawa hat Chancen auf die Auszeichnung, weil er in einem Interview sagte: "Wenn ich heute in eine tägliche Talkshow schaue, sehe ich ins Zahnlose. Da sitzen nur noch die 'Schlampen' und 'Sozialschmarotzer'."

Sender 9live legt Zuschauer rein

Gottschalk gehört zum Anwärterkreis, weil er in seiner Show "Wetten, dass..?" mit Paris Hilton eine Kandidatin für die gemeinsame Aufnahme in einer Fotokabine suchte. Beim Gang ins Publikum sagte Gottschalk, wer zur werberelevanten Zielgruppe der 14 bis 49 Jahre alten Zuschauer gehöre, solle aufstehen: "Der Rest kann eigentlich gehen." Der Sender 9live gehört zu den Kandidaten, weil eine Anruferin rein theoretisch am 1. Juni 2008 den Jackpot hätte knacken können. Ihr Geburtstag musste mit dem Datum übereinstimmen, das auf einem Abreißkalender gezeigt wurde. Ihr Pech: Beim Kalender-Datum handelte es sich um den nicht existenten 31. Juni.

Die Zuschauer können im Internet den Sieger bestimmen. Verleger Hofmann fährt außerdem mit einer "mobilen Wahlurne" durchs Land. Der Sieger wird am 6. Oktober auf dem Fischmarkt in Erfurt bekanntgegeben. Der Preis ist undotiert. (ut/dpa)

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