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Panorama: Flugzeugabsturz von Taipeh: Die ersten fünf Minuten sind entscheidend

Beim Brand eines Flugzeuges wie in Taipeh entscheiden nach Expertenaussagen die ersten fünf Minuten über Leben und Tod der Passagiere. "Mehr Zeit haben wir nicht", sagte der Chef der Frankfurter Flughafenfeuerwehr, Karl-Christian Hahn, am Mittwoch.

Beim Brand eines Flugzeuges wie in Taipeh entscheiden nach Expertenaussagen die ersten fünf Minuten über Leben und Tod der Passagiere. "Mehr Zeit haben wir nicht", sagte der Chef der Frankfurter Flughafenfeuerwehr, Karl-Christian Hahn, am Mittwoch. Die im Flugzeugbau verwendeten Leichtmaterialien wie Aluminium und Kunststoffe seien innerhalb von fünf Minuten von außen nach innen durchgebrannt, so dass Flammen und Qualm des brennenden Kerosins in die Kabine dringen. In brennenden Flugzeugen kämen die Menschen durch Kohlenmonoxid-Vergiftungen ums Leben: "Der Rauch bringt die Leute um." Nach drei Minuten müssen die Flughafenfeuerwehren vor Ort sein, erläuterte Hahn. Die erste Einsatzgruppe besteht auf dem Frankfurter Flughafen aus zwölf Mann, die auf vier Löschfahrzeugen unter anderem 25 Tonnen Wasser, Schaum, Löschpulver und Frischluftventilatoren dabei haben. Das brennende Kerosin werde mit einem Schaum überdeckt, der den Treibstoff vom Sauerstoff trennen soll und so das Feuer erstickt. Wenn dies schnell gelingt, sei ein Überleben der Passagiere möglich. Der Absturz eines vollgetankten Jumbos beim Start ist wegen der großen Treibstoffmengen ein äußerst ernstes Szenario. Noch schlimmer sei es allerdings, wenn ein Flugzeug außerhalb eines Flughafens abstürzt, sagte Hahn. "Da kommt jede Hilfe zu spät. Auf einem Flughafen hat man hingegen eine echte Chance." Eine weitere Verbesserung erhoffen sich die Frankfurter Brandschützer vom Einsatz zweier Rettungstreppen, die zur Zeit erprobt werden. Die mit Allradantrieb, Hydraulik und starken Motoren ausgestatteten Treppenfahrzeuge sollen es ermöglichen, von außen leichter an verschlossene Flugzeugtüren heranzukommen. Die Treppen werden auch in München und Stuttgart eingesetzt. In Frankfurt können innerhalb von drei Minuten zwölf Mann am Unglücksort sein, nach fünf Minuten mindestens 43, nach einer Viertelstunde 80 und nach 30 Minuten bis zu 300 Helfer.

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