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Panorama: Geiselnahme in spanischem Konsulat

Berner Polizei greift ein – lässt Täter aber laufen

Bern - Eine Geiselnahme im spanischen Konsulat in der Schweizer Hauptstadt Bern endete nach ersten Meldungen am Montag glimpflich. Die Schweizer Polizei befreite zwei der festgehaltenen Personen. Dabei handelt es sich um spanische Staatsangehörige.

Bei der Aktion der schwer bewaffneten Beamten gab es „offenbar keine Gewaltanwendung“, meldete das Schweizer Radio. Eine dritte Person, ein Wachmann, war von den Geiselnehmern niedergestochen worden. Der Verletzte konnte aber aus dem Gebäude flüchten. Der Mann sei später in einem Krankenhaus behandelt worden, hieß es. Der Hintergrund des Vorgangs ist völlig unklar. Gegen 13 Uhr bestätigte der Berner Polizeisprecher Jürg Mosimann, dass in dem Konsulat keine Personen mehr festgehalten würden. Die maskierten Täter waren gegen 8 Uhr morgens in das Haus Marienstraße 12 eingedrungen. Über den Verbleib und den Zustand der mutmaßlichen Kidnapper gaben die Behörden zunächst keine Auskunft.

Auch über das Motiv der Geiselgangster zirkulierten nur Spekulationen.

Aus dem spanischen Außenministerium hieß es, die Berner Täter hätten das Konsulat ausrauben wollen. Eine Verbindung zu Al Qaida bestehe nicht. Die Eindringlinge hätten französisch gesprochen. Angeblich wollten die Täter einen Safe mit Visa rauben.

Die Schweizer Behörden hatten ein Großaufgebot an Polizeikräften aktiviert.

Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt. Beobachter wiesen darauf hin, dass in der beschaulichen Schweizer Hauptstadt Gewaltverbrechen dieser Dimension höchst ungewöhnlich sind.

Jan Dirk Herbermann

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