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Panorama: "Gesamtdeutsche Humorlosigkeit"

KÖLN/LEIPZIG ."Das Scheitern der ostdeutschen Karnevalsbewegung als Resultat gesamtdeutscher Humorlosigkeit" lautete der Titel eines Vortrags von Moderator Ronnie Dölitz bei einer Rosenmontagsparty im Leipziger Schauspielhaus, die dort schon am Sonntag stattfand.

KÖLN/LEIPZIG ."Das Scheitern der ostdeutschen Karnevalsbewegung als Resultat gesamtdeutscher Humorlosigkeit" lautete der Titel eines Vortrags von Moderator Ronnie Dölitz bei einer Rosenmontagsparty im Leipziger Schauspielhaus, die dort schon am Sonntag stattfand.Viele Büttenredner in den deutschen Karnevalsgebieten bemühten sich am Wochenende um Originalität.

Kilometerlange Karawanen ausgelassener Karnevalisten stellten am Sonntag ganz Deutschland auf den Kopf.

Mehr als eine Million Narren übernahmen die Herrschaft auf den Straßen und sprühten trotz frostiger Temperaturen vor Frohsinn und Lebensfreude.Im Mekka des Karnevals am Rhein hatten sich allein in Köln mehrere 10 0000 Feierlustige versammelt, um die traditionellen Schull- und Veedelszög zu bejubeln.

Rechtzeitig zum Karneval hat die Polizei gegen Alkoholsünder im Straßenverkehr mobil gemacht.In einer länderübergreifenden Aktion kontrollierten Beamte in Nord- und Ostdeutschland in der Nacht zum Sonntag zehntausende Autos, weit über Hundert betrunkene Fahrer mußten ihre Führerscheine abgeben.Auch in Berlin wurden am Wochenende viele Fahrer überprüft.

60 Kapellen begleiteten in Köln den närrischen Lindwurm von über 7000 maskierten Schülern, Stammtischbrüdern und Vereinen durch die Innenstadt.Mit Glühwein und "Schabau" (Schnaps) trotzten die Zuschauer bei Sonnenschein der eisigen Kälte und schunkelten sich warm.Die Schul- und Stadtteilzüge im Kölner Karneval gelten als origineller, spontaner und ursprünglicher als der Rosenmontagszug, den sich die Kölner rund fünf Millionen Mark kosten lassen.

In Düsseldorf mußte die frohsinnige Karawane am Vormittag durch dichten Nebel ziehen.Mit einem kräftigen "Helau" begrüßten auf der Prachtmeile Königsallee rund 100 000 Narren gegen Mittag die ersten Sonnenstrahlen.Auf kleinen Handwagen hatten sich viele Musik und ihren eigenen Altbier- oder Schnapsvorrat mitgebracht.Friedlich verwandelten Schlümpfe, Marsmännchen, Marienkäfer und andere jecke Gestalten die schicke Einkaufsmeile in ein wogendes Meer.Ausgiebig wurde "gebützt" (geküßt), getanzt und gesungen.Auch die Funkenmariechen mischten kräftig mit und schwangen ihre Beine.In Aachen stellten rund 2500 Kinder unter dem Motto "Oem et Mönster doe wenke de Kenger met Puffele än Prente" (Rund um den Dom da grüßen die Kinder mit Pfannkuchen und Printen) die Welt der Erwachsenen auf den Kopf.Als Verkehrshütchen oder süße Früchtchen verkleidet setzten sie gemeinsam mit Märchenprinz Michael II.die Verkehrsregeln außer Kraft.

Mit ihrer Narrenparade eröffneten die Mainzer Gardesoldaten in farbigen Uniformen die Straßenfastnacht.Auch die Motivwagen für die Rosenmontagsumzüge waren aufgefahren und wurden von neugierigen Besuchern bewundert.

Rund 200 000 Narren machten die Braunschweiger Innenstadt unter dem Motto "Vorhang auf, die Bühne frei, Helau für Braunschweigs Narretei" unsicher.Großzügig warfen sie 25 Tonnen Bonbons, 84 000 Schokoladentafeln, 8000 Tüten Popkorn und 85 000 Waffeln unters Volk.Auch der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Glogowski (SPD) durfte seinen "Untertanen" von einem Festwagen aus "Süßes" geben und eine Tonne Kamellen verteilen.

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