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Gesundheit: Blindes Erbe

Prosopagnosie, abgeleitet von den griechischen Wörtern Prosopon (Gesicht) und Agnosia (Nichterkennen), zählt zu den Wahrnehmungsstörungen. Bisher wurde dieses Phänomen dann nur nach Unfällen und Schlaganfällen beobachtet.

Prosopagnosie, abgeleitet von den griechischen Wörtern Prosopon (Gesicht) und Agnosia (Nichterkennen), zählt zu den Wahrnehmungsstörungen. Bisher wurde dieses Phänomen dann nur nach Unfällen und Schlaganfällen beobachtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gesichtsblindheit zum erstenmal an Patienten mit Hirnverletzungen beschrieben. Sie waren nicht in der Lage, vertraute Gesichter wiederzuerkennen.

Es wird vermutet, dass für die visuelle Verarbeitung von Gesichtern eine bestimmte Region im Gehirn, die „Fusiform Face Area“ zuständig ist. Die Beeinträchtigung dieses Areals löst Gesichtsblindheit aus. Quasi ist der Zugriff auf den Speicher vertrauter Gesichter im Gehirn verwehrt. Gesichter können nicht mehr mit einer bestimmten Person verknüpft werden. Forschungen am Institut für Humangenetik der Universität Münster ergaben, dass es neben der erworbenen auch eine erbliche Form gibt. Noch nicht geklärt ist, ob mehr als ein Gen am Entstehen der Krankheit beteiligt ist. Gesichtsblindheit ist unabhängig von der Sehkraft und hat auch nichts mit Intelligenz zu tun. ber

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