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Gesundheit: Der Stör schwamm hin und her

Ostsee-Fische erhielten vor 800 Jahren Besuch aus Amerika

Atlantiküberquerungen waren im Mittelalter offenbar üblicher als bisher bekannt – jedenfalls unter Stören. Das fanden Arne Ludwig und seine Kollegen vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin heraus. Der Studie zufolge, die im aktuellen Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde, schwammen Exemplare der nordamerikanischen Art „Acipenser oxyrinchus“ vor etwa 800 Jahren etwa 4800 Kilometer weit bis in die Ostsee. Sie verdrängten die Art Acipenser Sturio, die hier seit 3000 Jahren heimisch war.

Inzwischen sind die Sturio-Störe in der Ostsee ausgestorben, und nicht nur da: allenthalben gehen die Bestände zurück, überlebt hat nur eine kleine Population in Südfrankreich. Demgegenüber verfügt Nordamerika über zahlreiche Oxyrinchus-Störe.

Ob freilich aktuelle Pläne funktionieren können, importierte Tiere hier wieder anzusiedeln, bleibt offen. Denn die Oxyrinchus brauchen zum Laichen kaltes Wasser – was sie in Amerika vorfinden. Die Gewässer diesseits des Atlantiks hingegen sind nun viel wärmer als im Mittelalter. gih

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