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Gesundheit: Deutschland, deine Schule – einige Befunde

Das deutsche Schulwesen ist extrem uneinheitlich. Kaum zwei Länder gleichen sich in ihren Schulformen, heißt es im Bildungsbericht.

Das deutsche Schulwesen ist extrem uneinheitlich. Kaum zwei Länder gleichen sich in ihren Schulformen, heißt es im Bildungsbericht. Um so wichtiger ist es, dass die Forscher mit ihrem Buch erstmals eine knappe Übersicht bieten. Dazu haben sie eine Reihe von Studien ausgewertet – darunter auch bekannte wie Pisa und Timss. Hier einige Befunde:

Die Schule:

Die Hauptschule wird nur noch in Bayern und BadenWürttemberg von mehr als einem Drittel der Schüler der 8. Klassenstufe besucht.

Nur sechs Prozent der deutschen Schüler gehen auf eine Privatschule.

In den letzten zehn Jahren wurde in den neuen Ländern mehr als ein Drittel der Grundschulen geschlossen.

Weite Wege zu Gymnasien schrecken besonders Kinder aus bildungsferneren Schichten ab.

Deutsche Schulen haben im Vergleich zu anderen OECD-Staaten weniger Selbstständigkeit.

Der Unterricht:

In der Grundschule bleiben jährlich im Bundesdurchschnitt 1,9 Prozent aller Kinder sitzen, in den Schulen der Sekundarstufe I sind es 4,2 Prozent.

Ein Schüler in Bayern erhält von der ersten bis zur 10. Klasse in der Realschule bis zum mittleren Abschluss 11 172 Unterrichtsstunden, in Berlin 9918 Stunden.

Deutsche Klassen sind etwas größer als im internationalen Vergleich. Auf Grund der Forschungslage ist es jedoch zweifelhaft, ob von kleineren Klassen die erhofften positiven Effekte ausgehen.

75 bis 80 Prozent der Lehrer sagen, dass sie sich im Unterricht häufig an Schulbüchern orientieren. Die mittlere Ausleihzeit der Schulbücher beträgt neun Jahre.

Die öffentlichen Ausgaben für Lernmittel stagnieren, der privat finanzierte Anteil nimmt zu. Es sei zu prüfen, ob für sozial Schwache das zumutbare Maß inzwischen schon erreicht oder überschritten ist.

Im vorherrschenden fragend-entwickelnden Unterricht geht es mehr um Wissenserwerb als um Problemlösung.

Häufige kleine Hausarbeiten bringen mehr Lernzuwachs als viele, zeitaufwändige.

Die Lehrer:

In den alten Bundesländern sind 45 Prozent über 50 Jahre alt (neue Länder 38 Prozent). Im Westen werden die Kollegien wegen der Pensionierungswelle in den kommenden Jahren deutlich jünger werden.

In Deutschlands Schulen werden Lehrer kaum von nicht lehrendem Personal unterstützt (etwa von Psychologen).

Noten sind zwischen Schulformen, Schulen und Schulklassen kaum vergleichbar.

Die Schüler:

In Schleswig-Holstein haben nur 14,3 Prozent der Fünfzehnjährigen eine Migrationsgeschichte, in Bremen 40,7 Prozent.

41 Prozent der Schüler sind der Meinung, dass sich die Lehrer für das Lernen jedes einzelnen Schülers interessieren (EU-Durchschnitt: 56 Prozent).

50 Prozent der Schüler sind der Überzeugung, dass es keinen Sinn hat, mit den Lehrern über Noten zu reden, da man doch nichts erreicht.

Die Eltern:

56 Prozent der Eltern im Westen, 68 Prozent der Eltern im Osten wollen nicht, dass das Sitzenbleiben abgeschafft wird.

39 Prozent der Eltern wollen nicht, dass die Kinder nach der Grundschule auf verschiedene Schultypen aufgeteilt werden. 38 Prozent sind dafür. akü

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