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Gesundheit: Fettes Essen erhöht nicht das Risiko für Schlaganfall

Studie mit 44 000 Teilnehmern über 14 Jahre hinweg

Butter, Eier, Nüsse, fettes Fleisch – sie stehen seit Jahren auf der Tabuliste der gesunden Ernährung. Aber das muss genauer betrachtet werden. Denn Ernährungsforscher und statistiker der Harvard School of Public Health in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) haben nach einer 14-jährigen Untersuchung an 43 732 Amerikanern im Alter zwischen 40 und 75 Jahren herausgefunden, dass es jedenfalls keinen Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise und der Anfälligkeit für Schlaganfälle gibt. Die Untersuchung ist in der aktuellen Ausgabe des „British Medical Journals“ veröffentlicht.

Auch in einer früheren Untersuchung der selben Personengruppe zur Gefahr von Herzinfarkten stellt sich einiges komplizierter dar als bislang angenommen wurde. Hierzu heißt es: „Die ermittelten Daten stützen den Zusammenhang zwischen fetthaltiger Nahrung und der Erkrankung der Herzkranzgefäße nicht so stark, wie es in internationalen Vergleichen dargestellt wird.“ Für die Entstehung eines Herzinfarktes ist also nicht die Menge dessen wichtig, was an fettiger Nahrung aufgenommen wird, sondern das, was als Cholesterin im Blut ankommt. Und da gibt es Unterschiede zwischen den Menschen. Sie können genetisch bedingt sein, aber auch von den Lebensgewohnheiten abhängen.

Noch nicht klar ist, warum Herz und Hirn so unterschiedlich auf fettes Futter reagieren. Die Bostoner Forscher sagen ausdrücklich, dass weitere Untersuchungen zu den Ursachen von Schlaganfällen nötig sind. Ihrer Vermutung nach dürften auch Entzündungsvorgänge eine große Rolle spielen.

Wie beim Herzinfarkt geht es auch beim Schlaganfall vorrangig um einen plötzlichen Durchblutungsmangel. In der Bostoner Studie wurden insgesamt 725 Schlaganfälle verzeichnet, 455 davon beruhten auf einem Stillstand der Blutversorgung, in nur 125 Fällen hingegen wurde eine eindeutige akute Hirnblutung konstatiert. Doch die Verbindung zu den Risikofaktoren Fett und Ernährung war nicht herzustellen.

Der medizinischen Statistik zufolge sterben in Deutschland um die 100 000 Menschen am Schlaganfall, hinzu kommen mehrere Hunderttausend Erkrankungen, die wegen der verbesserten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten nicht tödlich verlaufen. Die Warnzeichen sollten ernst genommen werden. Je nach betroffenem Hirnareal kommt es zu Sprachstörungen bis hin zur halbseitigen Lähmung. gih

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