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Gesundheit: Geklonte Mäuse sterben früher

Geklonte Mäuse sterben schneller als normale Tiere, wie eine Studie im Fachblatt "Nature Genetics" zeigt. Zehn der zwölf geklonten Mäuse starben, noch bevor sie den 27.

Geklonte Mäuse sterben schneller als normale Tiere, wie eine Studie im Fachblatt "Nature Genetics" zeigt. Zehn der zwölf geklonten Mäuse starben, noch bevor sie den 27. Lebensmonat erreicht hatten. Nur eine Maus aus einer Kontrollgruppe, in der alle auf natürlichem Wege erzeugt worden waren, starb innerhalb dieses Zeitraums. Bei sechs der geklonten Mäuse wurde eine Autopsie vorgenommen. Alle hatten eine Lungenentzündung, bei den meisten kamen Leberschä den hinzu.

Der Ursprung für diese Fehlentwicklungen, die man auch schon bei anderen geklonten Tieren festgestellt hat, liegt zu einem Großteil in derGenetik der Klone. Beim Klonen wird der Zellkern eines erwachsenen Tieres in eine zuvor entkernte Eizelle geführt. Aus der Eizelle entsteht dann ein Klon mit den Genen des erwachsenen Tieres. Im Laufe des Lebens aber "altert" der genetische Apparat eines Tieres: Bestimmte Gene werden aktiviert, andere abgeschaltet. Will man, wie beim Klonen, aus einem gealterten Genom wieder einen neuen Organismus schaffen, müssen diese Veränderungen vom Zellsaft der Eizelle rückgängig gemacht werden ("Reprogrammierung"). Das gelingt aber bislang nicht perfekt.

Gleichzeitig berichtet ein anderes Team im Blatt "Nature", dass es ihnen gelungen ist, geklonte Mäuse aus erwachsenen Blutzellen herzustellen. Zwar war es dem Schotten Ian Wilmut bereits 1996 geglückt, Klon- Schaf "Dolly" auf die Welt zu bringen. Allerdings ist es schwer, nachzuweisen, dass ein Klon tatsächlich aus einer spezialisierten Zelle des erwachsenen Körpers stammt - und nicht aus einer der seltenen adulten Stammzellen, die es im erwachsenen Körper auch gibt;bei diesen Stammzellen ist die "Alterung" der Gene noch nicht so weit fortgeschritten, die Reprogrammierung ist somit einfacher. Die beiden Forscher Konrad Hochedlinger (Uni Wien) und Rudolf Jaenisch (Massachusetts Institute of Technology, Cambridge) stellten sicher, dass die Zelle, deren Erbgut sie für einen Klon benutzten, tatsächlich eine spezialisierte Zelle und keine Stammzelle war.

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