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Gesundheit: Geldspritze für Pol-Forschung

Deutschland will seine Spitzenstellung in der internationalen Polarforschung ausbauen. Dazu soll der Bau der neuen Polarstation Neumayer III in der Antarktis beitragen, für die der Bund 26 Millionen Euro bereitstellen will.

Deutschland will seine Spitzenstellung in der internationalen Polarforschung ausbauen. Dazu soll der Bau der neuen Polarstation Neumayer III in der Antarktis beitragen, für die der Bund 26 Millionen Euro bereitstellen will. Dies kündigte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) am Montag bei der Eröffnung der 28. Internationalen Antarktiskonferenz in Bremen an. Bis kommenden Sonnabend werden 850 Polarforscher aus 39 Ländern über verschiedene Themen der Antarktisforschung diskutieren.

Dabei geht es auch um Fortschritte bei der Unterwassertechnik, die für die Erforschung der geheimnisvollen Schelfeisgebiete in der Antarktis wichtig ist. „Es gibt derzeit weltweit einen richtigen Schub bei der Entwicklung unbemannter autonomer Unterwasserfahrzeuge“, sagt der Biologe Joachim Plötz vom Alfred Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven).

Doch auch mit speziellen Messgeräten ausgestattete Meeressäugetiere liefern wertvolle wissenschaftliche Daten der Unterwasserwelt. Gemeinsam mit dem Veterinärmediziner Horst Bornemann hat Plötz in den vergangenen Jahren das Tauch- und Fressverhalten von Weddellrobben und anderen Meeressäugern in der Antarktis untersucht.

Dabei werden die Tiere vorübergehend betäubt, mit Kameras und Sendern versehen und dann wieder in die Freiheit entlassen. Ein dreidimensionaler Kompass weist den Wissenschaftlern den Weg der Robben durch das Wasser. Die Daten geben exakt Aufschluss darüber, wann, wie oft und in welcher Tiefe die Robben Nahrung aufnehmen, bevor sie zum Atmen wieder auftauchen müssen.

Auch Ozeanographen nutzen die Tiere zur Datenerfassung, etwa in Flachwasserzonen oder in dichten Packeisgürteln, die Eisbrecher nicht mehr durchdringen können. „Robben werden die Chancen von Unterwasserfahrzeugen zwar nicht ersetzen, aber die erfassten Daten ließen sich sinnvoll ergänzen“, sagt Bornemann. Anders als unbemannte Robotervehikel könnten die Tiere mit ihren feinen Sinnesorganen in großer Tiefe Fische und kleinste Lebewesen aufspüren. Tsp

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